Leipziger Stadtwald: 30.000 Stieleichen sollen gepflanzt werden

Die Leipziger Stadtforstverwaltung plant in den kommenden sechs Monaten im Rahmen von forstlichen Pflegemaßnahmen, im Leipziger Stadtwald insgesamt circa 8.000 Festmeter Holz einzuschlagen. Danach werden voraussichtlich etwa 30.000 Bäume, hauptsächlich Stieleichen, gepflanzt. An die Pflanzung schließen sich der Zaunbau und die Kulturpflegearbeiten an.

Ein Großteil der zu pflegenden Flächen befindet sich in den Stadtwaldgebieten Burgaue, Polenz und Connewitzer Holz (Gehegebereich Wildpark Leipzig). Bei den forstlichen Pflegemaßnahmen wird ein Teil der Bäume entnommen, um dem verbleibenden Baumbestand einen größeren Wuchsraum zu bieten und dadurch die Stabilität dieser Einzelbäume zu erhöhen. Außerdem erreichen die verbleibenden Bäume durch das dann höhere Nährstoff-, Wasser- und Lichtangebot schneller stärkere Durchmesser.

Da sich die ökologisch wichtige Baumart Stieleiche nicht natürlich verjüngen kann, werden wieder Femellöcher (kleine Freiflächen) angelegt, um junge Eichen zu pflanzen. Gefällt werden primär Eschen und Ahorne, während Stieleichen, aber auch Linden und Hainbuchen, größtenteils geschont werden. Durch diese Maßnahme und weitere flächendeckende Bewirtschaftungsmaßnahmen werden viele licht- und wärmeliebende Arten des Leipziger Auenwaldes gefördert, die mittlerweile in Deutschland selten geworden oder vom Aussterben bedroht sind.Die Bewirtschaftung der Leipziger Auenwälder dient der Erhaltung des Ökosystems mit seinem Artenreichtum und entspricht geltenden naturschutzrechtlichen Bestimmungen. Eine Unterlassung bewirtschaftender Eingriffe würde zu einer extremen Artenverarmung führen. Alle Maßnahmen im Leipziger Stadtwald wurden nicht nur mit den anerkannten Naturschutzverbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen abgestimmt, sondern werden von ihnen auch seit der Vorbereitung der Planung, während der Umsetzung und bis zum Abschluss der Maßnahmen kritisch begleitet.

Bei regenreichem Wetter lässt sich auch in diesem Jahr nicht vermeiden, dass die Nutzung der Waldwege beeinträchtigt wird. Dafür bittet die Stadtforstverwaltung um Verständnis. Eine Wiederherstellung der Wege ist nach Abschluss der Maßnahmen geplant.