78 Teilnehmer zählt der 3. und für dieses Jahr letzte Sommerkurs "Sprachen bauen Brücken", der gemeinsam vom Inter DaF am Herder Institut der Universität Leipzig und dem Studienkolleg Sachsen angeboten wird. Am Donnerstag, 11. August, hatten sie ihren ersten Kurstag: Begrüßung, Einstufungstest und ein orientierender Stadtrundgang mit den Tutoren standen unter anderem auf dem Plan.
Aus Thailand, Tschechien, Tunesien oder auch der Türkei kommen die Studenten, die erst am Mittwoch für den dreiwöchigen Sommerkurs in Leipzig angereist sind. Die größte Gruppe bilden die 36 jungen Japaner/innen. Allesamt wollen sie ihre Deutschkenntnisse verbessern, Stadt, Land und Leute kennenlernen. Die 22-jährige Laura Molina zum Beispiel aus dem südspanischen Granada ist bereits zum zweiten Mal in Leipzig. Sie absolviert den Kurs, weil sie ihn für ihr Philosophie-Studium braucht: “Es gibt so viele Texte von so vielen deutschen Philosophen.”
Um kurz nach neun wurden die internationalen Studenten im Alten Senatssaal von Organisatorin Anke Schmidt-Wächter, Kursleiterin Marin Eick und dem Vorsitzenden des Inter DaF, Peter Gutjahr-Löser, begrüßt. Der ehemalige Uni-Kanzler beanspruchte die Konzentration der jungen Erwachsenen doch sehr mit seiner fünfseitigen Rede, bei der er auf die Geschichte der Universität und auf die Musik-, Sport- und Bücher-Stadt Leipzig eingegangen ist. Er gab den Teilnehmern aber auch einen interessanten Spruch mit auf den Weg, den der griechische Philosoph Aristoteles geschrieben hat: “Was man lernen muss, um es zu tun, das lernt man, indem man es tut”. Daran knüpfte Marin Eick an und beschwor die Studenten: “Sprechen Sie so viel Deutsch wie möglich, deshalb sind Sie ja hier.”
Um herauszufinden, wie gut die Sprachkenntnisse der einzelnen Teilnehmer tatsächlich sind, mussten sie gleich nach der einstündigen Begrüßung einen Einstufungstest schreiben. Dazu haben sie sich im Hörsaal 2 eingefunden, die fünf Tutoren warten derweil vor der Tür. Eine weitere Stunde später wurden dann Gruppen gebildet, um sich auf einen orientierenden Spaziergang durch die Innenstadt zu machen. Zwei Gruppen bekamen eine Führung auf Japanisch, zwei auf Deutsch und eine auf Deutsch-Englisch.
In der Gruppe von Laura sind noch zehn andere, die Tutorin Katharina Lossmann in ihrer Muttersprache zuerst einmal zu einer bekannten Eisdiele in der Grimmaischen Straße mitnahm. Mit einer Eistüte in der Hand bummelten sie dann weiter durch die Mädlerpassage in die Petersstraße, um über den Brühl dann zurück an den Augustusplatz zu gelangen. Dort machten sie sich dann gemeinsam auf in die Mensa zum Mittagessen.
Nach der Mittagspause haben sich die Sommerkursler dann im Inter DaF in der Lumumbastraße getroffen, um beim “Wer ist wer?” in den nun auf die Sprachniveaustufen (A1-C2) aufgeteilten Kleingruppen untereinander Kontakt zu knüpfen. Abends ging es dann traditionell in die Moritzbastei zur großen Willkommensparty. Am nächsten Tag mussten die Feier- und auch Jetleg-Geplagten schon um neun auf der Matte stehen, um mit dem Unterricht zu beginnen, bei dem Lesen, Schreiben, Hören und Verstehen der deutschen Sprache gelernt wird.
Das Programm ist bis zum Abreisetag am 3. September vollgepackt mit Exkursionen für die “gelebte Landeskunde”, Projekten zu selbstgewählten Themen und natürlich gibt es jeden Morgen dreieinhalb Stunden intensiven Sprachunterricht. Ein Highlight wird auf jeden Fall das Fußballspiel am 29. August, wenn das Team des Inter DaFs gegen das Team der Stipendiaten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) spielen.
www.uni-leipzig.de/interdaf/sprachkurse/sommerkurs.html
Keine Kommentare bisher