Streetworker - das hört sich wirklich viel cooler an als "Straßensozialarbeiter". Und in der Tat ist die Arbeit der engagierten Mitarbeiter nicht nur cool, sondern richtig wichtig für Leipzig. Umso mehr freuten sich der Chef der Leipziger Streetworker Lutz Wiederanders und seine elf Mitarbeiter über das neue Streetmobil, das ihnen am Donnerstag, 7. Juli, feierlich übergeben wurde.

Rund 40.000 Euro hat das neue Fahrzeug, ein Großraum-Van, gekostet. Der Ford wurde vom Leipziger Lions Club 2000 und der Stiftung Leipzig hilft Kindern gesponsert.

Lutz Wiederanders freute sich mit seinen Kollegen: “Das ist mittlerweile unser viertes Streetmobil, aber das ist das erste, das wirklich neu ist. Denn das andere, das uns vor zwei Jahren von den Stadtwerken gesponsert wurde, hat nach einem dreiviertel Jahr seinen Geist aufgeben und musste wegen technischer Mängel stillgelegt werden.” Um so mehr freut es die Mitarbeiter, dass sie diesmal mit einem nagelneuen und technisch einwandfreien Fahrzeug ihre wichtige Arbeit in Angriff nehmen können.Lutz Wiederanders: “Damit sind wir wieder im wahrsten Sinne des Wortes mobil und können vor Ort, also an den Brennpunkten sozialer Konflikte oder Schwierigkeiten, tätig werden und helfen. Das geht los vom Essen verteilen bis hin zum Schlichten von Streitigkeiten. Wir können auch in das Streetmobil einladen und persönliche Gespräche führen.”

Die Streetworker haben in jahrelanger Routine gelernt, mit Schwellenängsten umzugehen, und wissen, wie man das Eis bricht: “Manchmal erleben wir schon Zurückhaltung und Distanz. Aber es ist schließlich unsere Aufgabe, da Vertrauen aufzubauen und eine Beziehung herzustellen. Und wenn diese Schwelle erstmal überschritten ist, dann geht das schon recht gut. Dann vertrauen sich die Leute uns an. Wir sind elf Leute in vier Teams und unsere Kernbereiche sind die Innenstadt, der Hauptbahnhof und der Leipziger Osten, wo wir uns vorwiegend mit der Drogenproblematik auseinanderzusetzen haben. Dazu kommen Mädchen und junge Frauen, die aus der illegalen Prostitution kommen.”Um diese Arbeit zu erleichtern, wird das neue Streetmobil sicher einen wertvollen Beitrag leisten können. Die Außengestaltung mit dem Slogan der Streetworker “Has(s)t du Stress” wurde nach einem Wettbewerb von Jugendlichen übernommen und prämiert. Auch am Innenausbau waren Jugendliche beteiligt. Seit langem gibt es enge und gute Kontakte zur Produktionsschule “Schauplatz”, der Gewerblich Technischen Bildungsstätte GmbH Schkeuditz. Die Jugendlichen haben die Inneneinrichtung eingebaut.

Auch Sozialbürgermeister Thomas Fabian reihte sich in die Schar der Gratulanten ein: “Das Streetmobil ist natürlich eine tolle Sache. Doch all das würde nicht funktionieren ohne die Menschen, die dahinter stehen. Mobilität ist für Streetworker sehr wichtig in Leipzig, um Jugendliche mit Problemen nicht im Stich zu lassen. Die Übergabe dieses Streetmobils ist darüber hinaus auch ein Zeichen der Anerkennung für die wertvolle Arbeit, die die Straßensozialarbeiter in Leipzig leisten.”

Nach der Inbetriebnahme starten die Streetworker mit ihrem neuen Fahrzeug zu einer Info-Tour durch Leipzig, um ihr neues Fahrzeug vorzustellen und auf die Angebote der vier Teams “O.S.T”, Step XS”, “FANAL” und “Anna O.” mit ihren Kontakt- und Beratungsstellen aufmerksam zu machen.

www.streetwork.leipzig.de

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