Es ist längst zu einer schönen Tradition geworden: Am „Tag der Erde“ oder wenige Tage drauf kommt der amerikanische Generalkonsul in einen Leipziger Kindergarten und pflanzt einen Baum oder einen Strauch. Diese Tradition in den Kindergärten des Berufsbildungswerks (bbw) Leipzig gibt es seit 2007. Und in diesem Jahr besuchte US-Generalkonsul Ken Toko einen gerade frisch eröffneten Kindergarten in Meusdorf.

Tag der Erde“ ist offiziell am 22. April, einem Tag, den der US-Senator von Wisconsin Gaylord Nelson zuerst in den USA etabliert hat. Das Datum hat sich gegen das fast zeitgleich vorgeschlagene Datum am 21. März durchgesetzt. Aber in beiden Fällen geht es um die „Wertschätzung für die natürliche Umwelt“.

Die in einer vom entfesselten Kapitalismus beherrschten Welt bis heute immer wieder unter die Räder kommt. Profit geht – auch in Sachsen – immer wieder vor Umwelt.

Umso wichtiger ist das Zeichen, das seit 2007 nun schon mehrere US-Generalkonsule und US-Generalkonsulinnen gesetzt haben, wenn sie sich zu einem der 14 bbw-Kindergärten in Leipzig auf den Weg gemacht haben.

Der US-Generalkonsul Ken Toko liest in der Kita „Geschwister-Steinhausen-Straße“ aus „Die kleine Raupe Nimmersatt“. Foto: Sabine Eicker
US-Generalkonsul Ken Toko liest in der Kita „Geschwister-Steinhausen-Straße“ aus „Die kleine Raupe Nimmersatt“. Foto: Sabine Eicker

US-Generalkonsul Ken Toko hat am Mittwoch, dem 26. April, um 10 Uhr in der integrativen Kindertagesstätte des Berufsbildungswerks Leipzig (BBW) „Geschwister-Steinhausen-Straße“ einen Strauch gepflanzt und symbolisch zur Pflege an die Kinder übergeben. Dass auch auf den Fotos nur wenige Kinder zu sehen sind, hat damit zu tun, dass der Kindergarten noch neu ist, erst Anfang April eröffnet wurde.

Derzeit werden hier erst 13 Kinder betreut, erzählte Kita-Leiter David Grießmann. Künftig sollen hier bis zu 120 Kinder Betreuung finden.

Die kleine Raupe Nimmersatt

Die Knirpse durfte nicht nur beim Anpflanzen und Angießen des Bäumchens im Spielgelände der Kita mitmachen. Für sie las Ken Toko dann auch noch englisch und deutsch aus Eric Carles amerikanischen Kinderbuchklassiker „Die kleine Raupe Nimmersatt“. Es ist bereits das 12. Mal, dass sich das US-Generalkonsulat Leipzig gemeinsam mit dem Berufsbildungswerk Leipzig an einer Pflanzaktion beteiligt.

Hintergrund ist die Würdigung des „Earth Day“ („Tag der Erde“), der alljährlich am 22. April in mehr als 192 Ländern stattfindet.

Mit der Pflanzaktion in der Geschwister-Steinhausen-Straße sind jetzt alle Leipziger Kindertagesstätten des bbw schon einmal durch US-Generalkonsule besucht worden. Aber damit soll die Aktion nicht aufhören, sagt Wolfgang Merseburger vom bbw. Man werde die Runde wohl einfach wieder von vorn beginnen.

Denn Bäume, die Schatten spenden in den Spielbereichen, brauchen alle Kindertagestätten. Oder auch – wie jetzt in Meusdorf – einen Himbeerstrauch, an dem später dann leckere Früchte hängen.

Und sie lernen dabei eben auch spielend das Anliegen des „Earth Day“ kennen, der die Menschen dazu anregen soll, sich für ihre Umwelt zu engagieren und das eigene Konsumverhalten zu überdenken. Seit 1970 wird der Umweltaktionstag in den USA begangen, wo er sich seit Beginn großer Beliebtheit erfreut und alljährlich mit einer Vielzahl verschiedener Veranstaltungen begleitet wird.

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Es gibt 3 Kommentare

Ja, lieber User “Hearst”, Propaganda ist aber auch sonst sowas von allgegenwärtig, ich sehe da lieber auch und gerade die interessanten Seiten von Personen.

Passend zum Abschied gibt es die (Goldene) Himbeere und einen schönen Propaganda Beitrag (gepflegt seyn die Narrative) für den Propagandahansel Kenichiro Toko. Ein vom US Hegemon entsandter Konsul (Aufgabengebiet kap. / imp. Wirtschaftsförderung) könnte auch freiheitlich informieren welchen Umweltbeitrag Phönixbäume leisten.
Duck and cover and out.

Kenichiro Toko, der zum 30.6. Leipzig turnusmäßig nach drei Jahren verlassen wird, ist ein außerordentlich interessierter und kenntnisreicher Mann. Man wird ihn bald in Leipzig und darüber hinaus vermissen.

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