Als am vergangenen Freitagnachmittag mitten im Herzen Grünaus ein krachendes und pfeifendes Feuerwerk losbrach, warf so mancher Anwohner der umliegenden Hochhäuser einen verwunderten Blick aus dem Fenster. Ein erschrockender Passant fragte sicherheitshalber beim patroullierenden "Herrn Schutzmann" nach, ob das hier alles seine Richtigkeit hätte. Hatte es, denn die Pyroshow war der lautstarke Abschluss des jährlichen Grünauer Kinder- und Jugendevents.
Bereits zum siebenten Mal hatten sich die Kinder- und Jugendarbeiter des Stadtteils zusammengetan, um gemeinsam mit Aktionskünstler Robert Schiller auf dem Marktplatz an der Stuttgarter Allee eine große Party für die heranwachsende Generation auf die Beine zu stellen.
“Es war sogar noch besser besucht als im letzte Jahr”, freute sich Mitorganisatorin Maria Urban, die ansonsten den Offenen Freizeittreff ARENA leitet. “Rund 120 Kinder im Alter von sieben bis 19 Jahren haben aktiv teilgenommen. Zusätzlich waren noch viele Eltern und Anwohner dabei”.
Die Veranstaltung, die unter dem Titel “Mehr als chillen” sowohl den Stadtteil als auch dessen junge Bewohner in Aktion versetzen will, wird traditionell als Spaßolympiade ausgetragen – es ist also Teamwork gefragt. So gingen 31 Gruppen auf den Parkour, von deren selbstbemalten T-Shirts Flaggen und Namen exotischer Länder prangten.
Tuvalu, Bahamas und Barbados waren da ebenso vertreten wie beispielsweise Malawi oder Dschibuti. “Jede Gruppe hat ein Land repräsentiert, das ihnen zugelost wurde. Im Vorfeld mussten sie sich über dieses Land informieren, damit die Team-Shirts entsprechend gestaltet werden konnten”, erklärte Urban die Idee dahinter.
Ihr Organisationskollege Sascha Golais – Streetworker bei der Mobilen Jugendarbeit Leipzig – ergänzte: “Es sollte auch darauf abzielen, dass die Kids neben dem Spaß auch zum Denken und Kreativ sein angeregt werden”. Zehn Stationen waren aufgebaut, die von den jungen Leuten durchlaufen werden mussten.
Vom Schweißen der eigenen Initialen, über das Modellieren mit Zuckerwatte, dem Zeichnen von Symbolen mit ferngesteuerten Spielzeugbaggern oder dem Aussägen von Figuren aus Styropor mittel eines heißen Drahtes – und einigem mehr – gab es jede Menge Betätigungsfelder.
Die Lieblingsstation der Kinder war aber erneut das riesige Schaumbad, aus dessen Tiefen verschiedene Gegenstände heraufgeholt werden mussten. Schaumhäubchen verteilten sich im Laufe des Nachmittags über den gesamten Platz – vor Freude quietschende, klatschnasse Kids flitzten überall umher.
“Die Kooperation mit den Partnern hat super funktioniert”, freute sich Golais, nachdem zum Abschluss der letzte Böller detoniert war, über ein gelungenes Fest. “Wir sind inzwischen ein super eingespieltes Team, jeder hat seine Aufgaben und weiß, was zu machen ist”. Dann also auf eine Neues, denn im September werden bereits wieder erste Pläne für das Jugendevent 2018 geschmiedet.
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