Vom 3. April bis zum 31. Oktober 2015 dampft wieder die Parkeisenbahn um den Auensee. Seit 1951 dreht die kleine Bahn mit einer Spurweite von 381 mm ihre Runden um den See im Norden von Leipzig. Seit 1995 gibt es daneben noch eine blaue Akulokomotive. Der Verein Parkeisenbahn Auensee e.V. betreibt die Strecke. Von Anfang an wurde der Betrieb von Kindern und Jugendlichen durchgeführt. Ostersonntag werden die Loks gesegnet.
Der Auensee verdankt seinen Ursprung dem Bau des Leipziger Hauptbahnhofes. Als die Kiesgrube nicht mehr benötigt wurde, entstand hier ein Vergnügungspark. Ab 1913 verkehrte im “Luna-Park” eine Vergnügungsbahn mit Dampflokomotive mit einer Spurweite von 600 mm. Daneben gab es eine Achterbahn mit Alpenkulisse, die als “Gebirgsszeneriebahn” bezeichnet wurde, ein Hippodrom, eine Gondelstation, ein Motodrom, die Lunabahn um den See herum, einen Musikpavillon und Tanzpaläste. Sie alle waren Publikumsmagnete. Nachdem der Luna-Park geschlossen wurde, erwarb die Stadt Leipzig die Anlage. Sie eröffnete 1951 eine Pioniereisenbahn, die heutige Parkeisenbahn Auensee. Ein Förderverein kümmert sich um die Anlage und um die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Bei manchem, der hier als Schaffner anfing, führte die Begeisterung zu einem Beruf bei der großen Eisenbahn.
Auch wenn es nur eine kleine Bahn ist, gibt es hier neben dem Bahnhof noch drei Haltepunkte auf der Strecke. Der Haltepunkt Elsteraue befindet sich bei km 0,6. “Strandbad” heißt der Haltepunkt bei km 0,9. Letzter Haltepunkt ist “Gustav-Esche-Straße” nahe dem Haus Auensee. 1,87 km Streckelänge hat die Bahn. Auf freier Strecke gibt es zwei Schrankenposten. Alle 100 Meter steht ein Kilometerstein. Mit einer Spurweite von 381 mm ist die Parkeisenbahn eine sehr schmale Bahn.
Die Parkeisenbahnen in Berlin, Chemnitz, Cottbus, Gera, Görlitz, Halle und Plauen fahren auf 600 mm.  Die bekannte Harzer Schmalspurbahn hat 1.000 mm Abstand zwischen den Schieneninnenkanten. Das Vorbild, die Eisenbahnen der Deutschen Bahn und (fast) aller europäischen Nachbarn, rauscht auf 1.435 mm über die Schienen. Vier Weichen, eine Gleissperre im Bahnhofsbereich und zwei Lichtsignale werden von einem Gleisbildstellwerk, Bauart SIB Babelsberg, elektrisch gesteuert.
Die 1925 gebaute Liliput-Dampflokomotive der Auenseebahn imitiert eine Schnellzuglok im Maßstab 1:3,33. Bei einer Leistung von 22 kW würde sie 30 km/h erreichen. Auf der Strecke um den See ist allerdings nur 20 km/h gestattet. Gebaut wurde sie in der Lokomotivfabrik Kraus & Co. AG in München. Vor dem Zweiten Weltkrieg war sie viel unterwegs: Barcelona, Antwerpen, Dresden, Essen und Stuttgart. Ihr endgültiges Zuhause in Leipzig fand sie 1951. Die Bahn hat noch Geschwister, die in Dresden, Stuttgart, Wien und in England verkehren.
1995 bekam die Lok noch einen Kollegen: Eine blaue Akkulokomotive aus dem Fahrgestell einer Feldbahn-Diesellokomotive. Der Umbau erfolgte in Halle in einem Werk der Deutschen Bahn AG. Sie hat eine Leistung von 8 kW und erreicht nur eine Höchstgeschwindigkeit von 13,5 km/h. Sie kann drei Wagen ziehen und wird an verkehrsschwächeren Tagen eingesetzt.
Am Ostersonntag um 15 Uhr wird die Bahn gesegnet.
3. April bis 31. Oktober 2015
Montag | Ruhetag | Sonderfahrzeiten sind auf Bestellung jeder Zeit möglich.Bei ungünstiger Witterung findet kein Fahrbetrieb statt.Saisonende: 31.10.2015 | |
Dienstag – Samstag | 14.00 – 17.45 Uhr | ||
Sonntag und gesetzliche Feiertage |
10.00 – 13.00 Uhr 14.00 – 17.45 Uhr |
||
In den Ferien des Freistaates Sachsen | |||
Montag – Freitag | 10.00 – 13.00 Uhr 14.00 – 17.45 Uhr |
||
Samstag | 14.00 – 17.45 Uhr | ||
Sonntag | 10.00 – 13.00 Uhr 14.00 – 17.45 Uhr |
Keine Kommentare bisher