3D-Druck, da klingelt doch gleich etwas im Hirn. Genau - schreiende Medien malten Teufel an Wände, berichteten von selbst gedruckten Kleinkaliberwaffen und Zweitorganen für Oligarchen. In Leipzig machen sich die TinkerToys gerade stark für diese neue Technologie und der alte Zweifler und Grantler Volly Tanner hakte ein. Sebastian Friedrich gab Antworten - und nahm ein bisschen Ängste. Doch lest selber.

Hallo Sebastian. Du bist einer der Leiter der TinkerToys. Was sind denn das für Spielzeuge?

Hallo Volly. TinkerToys verwirklicht Kinderträume. Bei uns können Kinder ihr individuelles Lieblingsspielzeug mit Hilfe einer spielend leichten Software gestalten. Sie können ihrer Fantasie freien Lauf lassen, indem sie ihre Ideen in ein 3D-Modell bringen. Erfahrungsgemäß vergeht die Zeit dabei wie im Fluge. Wie früher beim Werkunterricht oder beim Töpferkurs, lernen Kinder durch TinkerToys eigene Ideen zu verwirklichen. Dies schafft Erfolgserlebnisse und stärkt nicht nur die Kreativität, sondern auch das Selbstvertrauen. Kinder sind stolz auf ihre selbst entwickelten Spielzeuge. Dabei kommen spannende Ideen heraus. Ob Einhorn, Roboter mit eigenem Kopf oder Anhänger für die beste Freundin. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Anschließend wird genau dieses Unikat in unserem Laden in Lindenau mittels innovativer 3D-Druck-Technologie Wirklichkeit.

Genauso stolz wie die Kinder sind auch die Eltern. Sie können durch TinkerToys die Kreativität ihrer Kinder aktiv fördern. Denn TinkerToys ermöglicht den Eltern eine pädagogisch wertvolle Freizeitbeschäftigung für ihre Kinder. Neben dem logischen und vernetzten Denken, werden auch die motorischen Fähigkeiten geschult. Zudem erlernen die Kinder spielerisch den Umgang mit den “Werkzeugen” des 21. Jahrhunderts, Computern, Tablets und Software.

Schon in der Woche vor den Designers Open (die ja dann vom 24.10. bis zum 26.10. stattfinden wird) macht Ihr in Eurem Laden in der Helmholtzstraße 2 Palermo. Erzähle mal bitte was Ihr vorhabt.

Wir feiern unsere Eröffnung mit einer großen Aktionswoche. Seit Montag gibt es jeden Tag um 10 und 14 Uhr 3D-Druck Workshops für Kinder von 6 bis 14 Jahren zum Einführungspreis. Für die Workshops anmelden kann man sich über unsere Webseite, telefonisch oder man kommt einfach vorher im Laden in der Helmholtzstraße 2 vorbei. Darüber hinaus sind natürlich alle eingeladen, bei uns vorbeizuschauen. Unser Laden ist als DO/Spot auch Teil der Designers? Open. Wir haben auch “fertige” Spielzeuge und Objekte, die für die Kinder als Inspiration dienen aber auch erworben werden können.

Im Vorgespräch kam von Dir und Deiner Crew des öfteren der Slogan: Plaste ist nicht gleich Plaste! zum Ausdruck. Bezogen auf die Nachhaltigkeit Eurer Produkte, schließlich wissen wir alle von dem riesigen Plastikteppich im Ozean, den Plastekügelchen in sterbenden Vögeln und im Mageninhalt der Wale. Muss denn noch mehr Plaste sein? Wie ist Euer Ansatz???

Wir nutzen für unsere Spielzeuge ausschließlich Biokunststoffe. Diese werden zu 100% aus natürlichen Rohstoffen gewonnen. Völlig frei von Giften oder schädlichen Weichmachern. Unser Material ist sogar als lebensmittelecht zertifiziert. Darüber hinaus vermeiden wir durch die lokale Produktion in den Filialen lange Transportwege und die damit verbundenen Umweltbelastungen. Kinder wachsen schnell aus ihren Spielzeugen heraus. Eltern kennen das sicher. Nach kurzer Zeit hat sich das Kind weiterentwickelt und die alten Spielzeuge sind einfach nicht mehr die richtigen. Deswegen ist unser Spielzeug konsequent auf Recyclingfähigkeit ausgelegt. In Zukunft werden Kinder bzw. Eltern ihr Spielzeug gegen einen Bonus einfach zu uns zurückbringen können. Wir recyceln das Spielzeug und können das Material wieder für neues Spielzeug nutzen. Noch in diesem Jahr wollen wir mit dem Recyclingprogramm starten.
Wenn in ein paar Jahren jedermensch in der westlichen Welt seine Spielzeuge oder andere Dinge selber drucken kann, geht da nicht Handwerk und handwerkliche Kompetenzen verloren? Das kann ja revolutionäre Ausmaße annehmen. Christopher Barnatt hat darüber schon geschrieben und auch andere Denker machen sich so Sorgen. Wie ist Eure Einstellung zu dieser Frage?

3D-Drucker sind ein weit entwickeltes Werkzeug. Sie sind jedoch kein Ersatz für professionelle Gestalter und Handwerker. Das wird jeder schnell merken, wenn Selbstentwickeltes und Gedrucktes in Form und Funktion zu wünschen übrig lässt oder den Ansprüchen nicht genügt. Deswegen gibt es auch bei uns professionell gestaltete Spielzeugdesignvorlagen, die den Kindern als Inspiration dienen und die Basis für eigene Entwürfe bilden. Jeder könnte seine Tasse ja jetzt auch selber machen, dennoch gibt es Töpfer die gefragte handwerkliche Kompetenz haben. Sicher muss es eine neue Auseinandersetzung geben, dies erfolgte in der Geschichte aber auch mit jeder neuen Technologie. Wenn man zum Beispiel mit Vorlagen arbeitet, die ein gestalterisch gutes Ergebnis und einen Freiraum zur Individualisierung bieten, dann benötigen wir immer noch den Gestalter und Handwerker um die Vorlage zu erstellen.

Wie habt Ihr Euer Team zusammengestellt und wer macht eigentlich bei Euch mit?

Unser Gründungsteam besteht aus drei Mitgliedern. Sebastian Schröder ist als Diplom-Spielzeugdesigner unser Spielzeugexperte. Er entwickelt die Konzepte für die Kinder-Workshops, sichert die Qualität der Spielzeuge und entwirft das typische TinkerToys-Design.

Dr. Marko Jakob, bringt das wirtschaftliche Know-how ein. Er ist der Ansprechpartner, wenn es um Zahlen, Daten, Fakten geht. Seine Aufgabengebiete sind die Finanzen, das Marketing sowie die Öffentlichkeitsarbeit.

Ich selbst bin als Wirtschaftsingenieur der Experte für unsere Produktion und die Prozesse dahinter. Außerdem bin ich verantwortlich für unsere Entwicklungsprojekte, wie bspw. das Recyclingprogramm.

Seit kurzem ist Steven Schlegel als Vierter mit im Team dabei. Er kümmert sich als Informatiker um die Weiterentwicklung der TinkerToys-Software.

Zur Ladeneröffnung gibt es am Samstag, den 25. Oktober auch einen kleinen Umtrunk. Kann da jeder hin oder ist das eher intern? Und falls es eine offene Veranstaltung ist, was geschieht außer dem Sektglasschwenken?

Am Samstag gibt es 10 und 14 Uhr wieder Workshops. Um 17 Uhr stellen wir in einem spannenden Vortrag die Möglichkeiten und Anwendungen für 3D-Druck vor. Anschließend gibt es die Eröffnungsfeier. Wir erwarten geladene Gäste aber der Laden ist als Ausstellung natürlich geöffnet.

Danke für die Antworten!

Herzlichen Dank Volly!

TinkerToys – Individuelles Spielzeug
Helmholtzstraße 2
04177 Leipzig
Telefon: 0391 242 77 686
E-Mail: info@individuelles-spielzeug.de
www.individuelles-spielzeug.de

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