Jeder fängt mal klein an. Auch die Grünen haben das Thema 2011 immer wieder auf den Tisch gepackt. Sie forderten von der Stadtverwaltung endlich einen sinnvollen Spielplatzführer. Leipzig baut und saniert zwar jedes Jahr neue Spielplätze. Nur eine Übersicht fehlte bislang. Seit Dienstag, 4. Dezember, gibt es nun eine. "Wir freuen uns sehr über die gestrige Veröffentlichung des neuen interaktiven Spielplatzführers der Stadt Leipzig", so die Leipziger Grünen dazu.

Und weiter: “… mit nunmehr sechsmonatiger Verspätung [ist es] gelungen, eine sehr … anschauliche Übersicht über Leipzigs etwa 300 öffentliche Spielplätze zu schaffen”, erklärt Michael Schmidt, familienpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. “Mit diesem interaktiven Stadtplan, den Bildern der einzelnen Spielplätze und den Anfahrtsmöglichkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln konnte ein aus meiner Sicht längst überfälliges Angebot ins Leben gerufen werden, welches als ein Baustein der Familienfreundlichkeit der Stadt Leipzig dienen kann.”

Der Besucher der Seite findet alle Spielplätze nach Stadtteilen geordnet. Beim Anklicken findet man nicht nur die vorhandenen Spielgeräte aufgelistet, sondern auch nahe gelegene Verpflegungsmöglichkeiten und die Anreisegelegenheiten mit ÖPNV.

“Kinder und ihre Familien können so ermuntert werden, die Spielplätze außerhalb ihres eigenen Stadtteils mit öffentlichen Verkehrsmitteln kennen zu lernen und zu erkunden”, meint Schmidt. “Zuzugswillige können sich zudem ein besseres Bild über die Spielangebote für ihre Kinder im öffentlichen Raum der Stadt Leipzig und ihrer einzelnen Stadtteile machen. Ich würde mir nun wünschen, dass die Stadtverwaltung den neuen Spielplatzführer stadtweit bekannt macht, sodass dieser von den Familien entdeckt und genutzt wird. Die dazu nötige Öffentlichkeitsarbeit vermisse ich bislang.”

Am Haushaltsantrag, weitere Investitionsmittel für die Unterhaltung und Sanierung von Leipzigs Spielplätzen bereitzustellen, wollen die Grünen weiter festhalten. “Ich bin fest davon überzeugt, dass die momentan verfügbaren Mittel nicht ausreichen, um einen weiteren Sanierungsstau zu verhindern und gleichzeitig eine Pflege der Spielanlagen im notwendigen Umfang gewährleisten zu können”, kommentiert Schmidt den Antrag. “Da durchschnittlich 40.000 Euro pro Spielplatzsanierung notwendig sind, lassen sich mit dem momentan vorhandenen Geld lediglich 8 bis 10 Spielplätze jährlich sanieren. Bei 300 öffentlichen Spielplätzen in der Stadt mit einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 15 bis 20 Jahren sind entsprechend 15 bis 20 Spielplätze jährlich zu sanieren und somit mehr Mittel nötig, um einen Sanierungsstau abzuwenden. Für Neubauten ist dagegen gar kein Geld übrig. “

Die Umgestaltung und Neuschaffung von Spielplätzen sei erklärtes Handlungsziel im Aktionsplan für eine kinder- und familienfreundliche Stadt. “Tatsächlich will die Stadtverwaltung aber wie schon im vergangenen Jahr nur 250.000 Euro für diesen Bereich zur Verfügung stellen”, so Schmidt. “Diese Entwicklung ist für mich und meine Fraktion nicht länger hinnehmbar, eine deutliche Erhöhung der Investitionsmittel allein schon diesen selbsterklärten Zielen geschuldet. Wir fordern daher die anderen Fraktionen nochmals eindringlich auf, diesem Ansinnen zu folgen!”

Der Spielplatzführer auf den Seiten der Stadt Leipzig: www.leipzig.de/de/buerger/jugend/spielplaetze/

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar