Die Tagespflege ist ein wesentliches Standbein der Leipziger Absicherung der Kinderbetreuung. Und auch 2013 soll die Tagespflege weiter aufgestockt werden, um den wachsenden Bedarf aufzufangen. Auch die Finanzierung der Tageseltern soll verbessert werden. Doch bei weitem nicht so weit, wie es das Netzwerk Leipziger Tageseltern fordert. Demnächst ist das Thema im Stadtrat.

Dann sollen die Stadtverordneten über die Vorlage Nr. 2564 “Finanzierung der Kindertagespflege in der Stadt Leipzig 2013 ff” und über die dazu gehörenden Änderungs- und Ergänzungsanträge abstimmen. Darin ist die leichte Erhöhung der Vergütung enthalten – und auch der ausgehandelte Kompromiss, das es schon ab 1. Januar und nicht erst ab August ein bisschen mehr Geld gibt.

Doch die politische Diskussion in Leipzig hat einen Haken: Man setzt sich ungern mit den direkt Betroffenen an einen Tisch. So jedenfalls kritisiert es das Netzwerk Leipziger Tageseltern jetzt zum wiederholten Mal. Und weil Appelle wenig nützen, hat sich das Netzwerk hingesetzt, und alle seine Kritikpunkte in einem Positionspapier versammelt, darin wird auch das Vorgehen der Fraktionen kritisiert, die zwar mittlerweile einen gemeinsamen Änderungsantrag verfasst haben – aber wieder nicht die Tageseltern selbst mit an den Tisch holten.

“Das Zustandekommen der Beschlussvorlage Nr. 2564 und der dazu gehörenden Änderungsanträge zeigt schlaglichtartig: Die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Kindertagespflegepersonen werden ohne uns und über unsere Köpfe hinweg festgelegt”, kritisieren die Tageseltern deswegen. “Man hält uns zwar für geeignet, 5 Kleinkinder bis zu 10 Stunden täglich in alleiniger Verantwortung zu betreuen und unsere ‘Mini-KiTa’ komplett selbständig zu betreiben, aber man verweigert uns ein Mitgestaltungsrecht bei den Rahmenbedingungen, unter denen unsere Arbeit stattfindet. Diesen gravierenden Missstand zu beseitigen war einer der Hauptgründe, warum sich das Netzwerk Leipziger Tageseltern konstituiert hat.”

Und sie werden noch deutlicher: “Die Zeit, in der man uns, den Machern der Kindertagespflege kein Mitspracherecht eingeräumt hat, sollte jetzt vorbei sein. Wir haben etwas zu sagen und wollen Gehör und Mitgestaltungsrecht für unsere eigenen Arbeits- und Lebensbedingungen – auch und besonders zum Wohle der von uns betreuten Tageskinder. Da man uns beim Entwurf der aktuellen Stadtratsbeschlüsse nicht einbezogen hat, obwohl uns dies im Sommer 2012 von Vertretern des Amts für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig zugesichert wurde, sind diese in unseren Augen nur eine Übergangslösung. Sie erfordern eine baldige Nachbesserung!”

Was man verspricht, solle man eigentlich auch halten.
Das Positionspapier zum Nachlesen als PDF zum download.www.netzwerk-tageseltern.de

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