Mehr Kita-Plätze in Leipzig, deren transparente Vergabe und eine Verbesserung der Situation der Tageseltern forderten am Montagnachmittag die Leipziger Kita-Initiative und das Netzwerk Leipziger Tageseltern bei einer Kundgebung vor dem Neuen Rathaus. "Dauerhaften Gegendruck" wolle die Initiative erzeugen, sagte Christian Ehle.
Der große Durchbruch war es nicht, von dem Grünen-Stadtrat Michael Schmidt am Montagnachmittag, 17. DEzember, den Demonstrierenden auf den Stufen des Neuen Rathauses berichten konnte. Soeben hatte der Stadtrat auf seiner Sitzung den künftigen finanziellen Rahmen für die Tagspflege beschlossen.
“Ich finde das sehr schade”, sagte der Familienpolitiker über das Abstimmungsverhalten der Mehrheit des Stadtrates. Gleichwohl müsse man nun am Ball bleiben, um 2014 bei der Neufassung des Konzeptes der Tagespflege die Weichen richtig zu stellen.
“Warum sollen wir denn weiter so geknebelt werden”, erregte sich Tagesmutter Martina Habicht über das Abstimmungsverhalten im Sitzungssaal. Erbost haben sie einzelne Debattenbeiträge von Stadträten. “Es war beleidigend, bei der Verantwortung, die wir tragen, und auch für die Eltern, die ihre Kinder zu uns bringen”, fand Tagesmutter Habicht.
“Die Arbeit des Netzwerkes wird weiter gehen, die Stadt kommt an uns nicht mehr vorbei”, betonte Suzanne Haas vom Netzwerk Leipziger Tageseltern. Aus ihrer Sicht ist es ein Fortschritt, dass die Stadtverwaltung nun bereit ist, regelmäßig mit Netzwerkvertretern über die Situation in der Tagespflege zu sprechen.
Zu der Kundgebung “Die Betreuung unserer Kinder ist mehr wert!” hatte neben dem Netzwerk Leipziger Tageseltern die Leipziger Kita-Initiative aufgerufen.
Christian Ehle von der Initiative berichtete, wie er vom unpolitischen Papa zum Kita-Aktivisten geworden ist. Bei der Suche nach einem Kita-Platz für sein Kind sei er weder auf dem städtischen Kita-Portal fündig geworden, noch hätte das Abklappern zahlreicher Kitas zum Erfolg geführt.
“Das Vergabesystem ist undurchsichtig und hat zu chaotischen Zuständen geführt”, kritisierte Ehle. Deshalb setzt er auf “dauerhaften Gegendruck” der Kita-Initiative. Eine transparente Vergabe der Kita-Plätze und einen Ausbau der Platzzahlen nannte er als die beiden wesentlichen Ziele der Initiative. Ihm geht es dabei um eine langfristige Priorisierung des Kita-Thema innerhalb der Stadtverwaltung statt der nun geplanten “Panik-Container”. Zudem müssten ausreichend Erzieher und Tageseltern vorhanden sein.
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“Wir dürfen uns in den kommenden sechs Wochen nicht einlullen lassen”, rief der grüne OB-Kandidat Felix Ekardt den Demonstranten zu. Entscheidend seien klare Aussagen vor der Wahl und die Handlungen nach der Wahl.
Wenn die Stadtgesellschaft die fehlenden Kita-Plätze als zentrales Problem begreife, “dann müssen wir sagen: Kita-Plätze haben Priorität und sind im Zweifel wichtiger als Großprojekte wie Straßenbauen oder der Lindenauer Hafen”, so Ekardt weiter.
Für ihn kommen die Kita-Plätze an erster Stelle, betonte der grüne Bewerber um das Amt des Oberbürgermeisters, ebenso wie ausreichende und energetisch vernünftige Schulbauten. “Klimaschutz muss Chefsache werden, er ist die große soziale Herausforderung des 21. Jahrhunderts”, fügte Felix Ekardt an.
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