Graffiti im Leipziger Jugendamt, und das ganz offiziell. Seit dieser Woche erstrahlt der Eingangsbereich der Behörde für Jugend, Familie und Bildung in der Naumburger Straße neu und farbenprächtig. Leipziger Jugendliche haben unter fachkundiger Anleitung ihr Bild von einem familienfreundlichen Leipzig an die Wände gesprüht.
“Mit jedem Baum ist es baumiger geworden”, sagte der Leipziger Graffitikünstler Marc Knust am Dienstag bei der offiziellen Übergabe des frisch bebilderten Eingangsbereiches im Amt für Jugend, Familie und Bildung der Stadt Leipzig. Wie setzt man auch sonst die Botschaft “Familienfreundliches Leipzig” ins Bild? Fröhliche Menschen in und vor Parklandschaften bieten sich da nachgerade an.Aus so viel Natur ragen dann noch der heutige Panorama Tower (einstmals der Unihochhaus-Weisheitszahn) und der Turm des Neuen Rathauses hervor. Die Leipziger City, betrachtet aus der Perspektive der innerstädtischen Parks und Promenaden, sozusagen.
Eine glücklich winkende Familie in der so oft bemühten Standardausführung Vater-Mutter-Tochter-Sohn (Kinder wirken noch ganz pubertätsfern), ein Seniorenpaar nebst Enkel und eine werdende Mutter runden figürlich das Ganze ab.Vor drei Jahren feierte das Leipziger Jugendamt sein hundertjähriges Bestehen. “Anfang 1909 wird die Abteilung II des Armenamtes zum selbstständigen ?Pfleg- und Jugendfürsorgeamt’, hieß es dazu vor – fast auf den Tag genau – drei Jahren über “die Geburtsstunde des heutigen Jugendamtes”. Mit dieser institutionellen Innovation sei Leipzig unter den Vorreitern in Deutschland gewesen.
Zum Jubiläum gab es von den hiesigen Stadtwerken die Zusage, die optische Aufhübschung des Eingangsbereiches im Amtsgebäude Naumburger Straße 26 materiell zu unterstützen. Eine gute Idee, denn das Amt residiert in einem ehemaligen Fabrikgebäude. Und in dem Aufgang haben die letzten 15 Jahre der behördlichen Nutzung und Besucherfrequentierung unübersehbare Spuren hinterlassen.
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Wenn sich die Besucher des Jugendamtes vorsehen, könnten die Farben nun reichlich zehn Jahre so frisch erhalten bleiben, befand Künstler Knust. Zudem ist er des Lobes voll über seine jugendlichen Mitstreiter. Sieben Tage hätte man gemeinsam am Entwurf gebrütet, anschließend in drei Tagen das Bild an die Wand gebracht. In diesen drei Tagen seien Roy, Pieter und Henrik sozusagen vom Amateur zum Profi geworden, würdigt der Graffiti-Meister den Entwicklungssprung der Jugendlichen.
Die Jugendlichen sind derzeit beim Netz kleiner Werkstätten des Berufsbildungswerkes Leipzig. Claudia Preißler vom Netzwerk arbeitet mit den Jugendlichen zusammen. Als das Besondere an dem Kunstprojekt erachtet sie es, dass auf diese persönliche Weise Jugendliche und Jugendamt in Kontakt kommen. Zudem sehen die Jugendlichen so durch ihre Arbeit etwas Nachhaltiges entstehen, fügt die Sozialarbeiterin hinzu.
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