Drogen, Waffen und haufenweise Bargeld: Polizeibeamte staunten nicht schlecht über das, was sie vor fast einem Jahr in einer Wohnung im Osten Leipzigs gefunden hatten. Mehrere Tatverdächtige wurden im Februar 2024 nach einer Durchsuchungsmaßnahme verhaftet. Seit dem heutigen Montag wird drei Männern zwischen 26 und 30 sowie einer Frau (20) am Landgericht der Prozess gemacht.
Es war am frühen Morgen des 12. Februar 2024 gegen 02:30 Uhr, als Ermittler eine Wohnung in der Zollikoferstraße observierten. Damals beobachteten sie mehrere Personen, die, aus einem Wohnhaus kommend, ein Fahrzeug mit Taschen und einem Karton beluden. Bei einer anschließenden Fahrzeugkontrolle wurden größere Mengen Betäubungsmittel sowie zwei scharfe Waffen mit Munition sichergestellt.
Nach einer Weisung der diensthabenden Staatsanwältin wurde kurzerhand die Wohnung, aus der die Verdächtigen gekommen waren, auf den Kopf gestellt. Die Ausbeute: weitere Drogen, Waffen und eine große Summe Bargeld, mehr als 202.400 Euro.
Drogenhandel zum Lebensunterhalt?
Knapp ein Jahr später müssen sich vier mutmaßliche Täter seit Montag vor dem Landgericht verantworten. Die Anklagebehörde wirft dem Kosovaren Shefki V. (30), dem Türken Enes I. (30), dem Iraker Bager N. (26) sowie der Deutschen Greta M. (20) illegalen Handel mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge unter Mitführen einer Schusswaffe sowie Verstöße gegen das Waffenrecht vor.
Zu einem unklaren Zeitpunkt, jedoch vermutlich spätestens Anfang des Jahres 2024 hätten sich die Angeklagten entschieden, ihr Leben zumindest teilweise durch den Verkauf von Drogen zu finanzieren, sagte Oberstaatsanwalt Ralph Hornig am Montag zum Beginn des Prozesses.
Nach Polizeiangaben wurden bei der Wohnungsrazzia neben der beachtlichen Bargeldsumme auch 40 Kilo verschiedener synthetischer Drogen, knapp 20 Kilo Cannabis, zwei Waffen plus weitere gefährliche Werkzeuge durch die Fahnder konfisziert. Unter den sichergestellten Objekten befanden sich etwa ein Revolver, mehrere Messer und eine Armbrust.
Nur eine Person will sich äußern
Auf die Frage des Vorsitzenden Richters Bernd Gicklhorn, ob sie Angaben zu den Vorwürfen machen wollen, ließen drei der Angeklagten am Montag über ihre Anwälte ausrichten, dass sie sich derzeit nicht äußern wollen. Lediglich die jüngste der Angeklagten (20) werde am nächsten Verhandlungstermin etwas sagen, kündigte ihr Verteidiger Ingo Stolzenburg an.
Die Kammer hat aktuell noch vier Prozesstage bis Ende Januar im Terminkalender, geplante Fortsetzung des Prozesses: 22. Januar.
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