Via Internet soll ein deutlich älterer Mann Kontakt zu einer 13-Jährigen aus Leipzig aufgenommen, sich schließlich mit ihr getroffen und Missbrauchshandlungen an dem Mädchen vorgenommen haben. Seit Mittwoch wird dem 37 Jahre alten Sachsen-Anhaltiner unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor dem Leipziger Landgericht der Prozess gemacht.
Zahlreiche Chats, Communitys und Plattformen in den Weiten des Internets ermöglichen es heute vergleichsweise leicht, Kontakt auch zu Minderjährigen herzustellen. Geschieht dies gezielt mit der Absicht, sexuelles Handeln anzubahnen, so steht dies in Deutschland als Begehungsform des sexuellen Missbrauchs unter Strafandrohung.
Die Täter dieser perfiden Masche geben sich in der Anonymität des World Wide Web oft als gleichaltrig aus – oder als Erwachsene mit besonders viel Verständnis für Kinder und Teenager. Das BKA warnt ausdrücklich vor dieser Art der Anbahnung und appelliert an Eltern, mit ihren Kindern über das Thema zu sprechen, sie für Warnzeichen zu sensibilisieren.
Anklage geht von Missbrauchshandlungen in Leipzig aus
Christian B. jedenfalls soll laut Anklage der Staatsanwaltschaft im Herbst 2021 über eine Plattform Kontakt zu einem damals erst 13 Jahre alten Mädchen aus Leipzig aufgebaut und sich mit dem Kind auch über sexuelle Themen ausgetauscht haben. Das Alter der Schülerin habe der deutlich ältere Mann dabei einfach ignoriert.
Ende 2021 kam es dann der Ermittlerkenntnis nach zu zwei Treffen in Leipzig, bei denen der Haustechniker extra aus seinem Wohnort im Nordwesten Sachsen-Anhalts in die Messestadt fuhr. In einer Pension habe es Übergriffe des Mannes auf die 13-Jährige gegeben, die als schwerer sexueller Missbrauch angeklagt sind.
Zudem soll Christian B. das Opfer per Video auch zu sexuellen Posen aufgefordert haben. Eine Strafanzeige des Vaters der 13-Jährigen brachte die Ermittlungen dann ins Rollen, ein dritter Treff mit dem Mädchen fand nicht mehr statt.
Am Mittwoch wurde die Öffentlichkeit noch vor Verlesung der Anklageschrift aus dem Gerichtssaal ausgeschlossen: Dies diene dem Schutz der Intimsphäre sowohl der heute 16-jährigen Geschädigten als auch des mutmaßlichen Täters Christian B., sagte der Vorsitzende Richter Michael Dahms.
Christian B., der sich im Netz auf Fotos in einer Feuerwehruniform zeigt, droht bei einer Verurteilung eine Haftstrafe. Aktuell befindet sich der 37-Jährige noch auf freiem Fuß.
Bis Ende November wird voraussichtlich hinter geschlossener Tür verhandelt.
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