Es ist tatsächlich ein sehr persönlicher Beitrag des Autors, der von 1994 bis 2008 selbst im Abschleppdienst, unter anderem auch bei der hier involvierten Firma, gearbeitet hat. Es galt (ich weiß nicht, ob es eine rechtliche Grundlage hatte oder eine übliche Verfahrensweise war) das Prinzip: Bei Bildberichterstattungen wurde der Name des Abschleppunternehmens geschwärzt, oder die Bilder wurden gleich so ausgewählt, dass dieser nicht zu sehen war.

Wir Fahrer wurden, wenn Fahrzeuge nach Unfällen auf dem Betriebsgelände sichergestellt wurden, zur Verschwiegenheit verpflichtet und im Speziellen durften wir keine Bilder von diesen in den (damals noch neuen) sozialen Medien posten.

Das Ganze hatte etwas mit Pietät und vor allem mit Verhinderung von Katastrophentourismus zu tun. Denn ja, auch wir hatten spektakuläre Unfallbergungen und Sicherstellungen, die Neugierige zum Firmengelände gelockt hätten.

Heute ist das anders, warum?

Der Busunfall am Schkeuditzer Kreuz hatte zwangsläufig eine hohe Aufmerksamkeit und mediale Präsenz. Das ist normal. Was mir auffiel war, dass der MDR in seiner abendlichen Sendung vom 28.03.2024, mehrfach präsent sowohl die Firmenaufschrift des Abschleppunternehmens, als auch das sichergestellte Unfallfahrzeug, auf dem eindeutig identifizierbaren Verwahrgelände zeigte.

Auch die LVZ ließ es sich nicht nehmen, den Abschleppvorgang zum Verwahrgelände mit einem Bild zu dokumentieren, auf dem Name und Rufnummer des Unternehmens eindeutig erkennbar sind.

Wie gesagt, war es früher nur ein Zeichen guten Benehmens der Medien, dieses nicht zu zeigen, oder sollte keine Werbung für die Unternehmen gemacht werden? Ich weiß es nicht, möchte aber wieder dahin zurück.

Eine Anmerkung noch: Ich gönne Heinz durchaus seine fünf Minuten Ruhm, es ist nichts Persönliches.

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