In der Georg-Schumann-Straße ist am Mittwoch, den 7. August, eine Leiche gefunden worden. Laut Medienberichten handelt es sich um das Opfer einer Schießerei. Die Staatsanwaltschaft wollte das zunächst nicht bestätigen. Während die Leipziger AfD den Fall umgehend nutzt, um zur Wahl der Partei bei der Landtagswahl aufzurufen, kündigt die SPD ein Gespräch über die Sicherheitslage in Gohlis an – allerdings erst nach der Landtagswahl.
In der Georg-Schumann-Straße ist am frühen Mittwochmorgen, den 7. August, eine männliche Leiche gefunden worden. Die Ermittlungen der Polizei am Fundort dauerten am Nachmittag noch an. Medienberichte, wonach es zuvor eine Schießerei in einer Kneipe gegeben haben soll, wollte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht bestätigen.
Die Ermittlungen konzentrierten sich zunächst auf den mutmaßlichen Tatort. Die Identität des Toten ist offenbar noch ungeklärt. Laut einer Boulevardzeitung soll ein Mann – „vermutlich Albaner“ – kurz nach 3 Uhr auf mehrere Gäste des Lokals geschossen haben. Das Todesopfer sei in der Brust getroffen worden.
„Ich bedauere, dass ein Mensch in dieser Nacht sein Leben verloren hat“, erklärte der Leipziger SPD-Vorsitzende Holger Mann am späten Nachmittag. „Die Aufklärungsquote bei Mord und Totschlag im Freistaat ist in den vergangenen Jahren konstant hoch und lag bei über 95 Prozent. Vorverurteilungen und politische Instrumentalisierung behindern diese Arbeit jedoch.“
Zuvor hatte die AfD den Todesfall in den sozialen Medien aufgegriffen. Vom Leipziger Kreisverband hieß es auf Facebook: „Zeit für Veränderung, Zeit für eine alternative Politik. Am 1. September AfD wählen, vielen Dank.“ Worte des Mitleids mit dem Toten oder den Hinterbliebenen enthielt der Beitrag nicht.
„Man sollte keine Mutmaßungen über diese furchtbare Tat anstellen oder sie gar für Wahlkampf missbrauchen“, ergänzte Mann. „Weder die Statistiken noch die Sicherheitslage in Gohlis geben Anlass, Angst zu schüren.“ Der SPD-Vorsitzende kündigte zudem an, nach dem Landtagswahlkampf mit Polizei, Gewerbetreibenden und Bürgervereinen über die Sicherheitslage im Stadtteil zu diskutieren.
Hinweis der Redaktion in eigener Sache: Eine steigende Zahl von Artikeln auf unserer L-IZ.de ist leider nicht mehr für alle Leser frei verfügbar. Trotz der hohen Relevanz vieler unter dem Label „Freikäufer“ erscheinender Artikel, Interviews und Betrachtungen in unserem „Leserclub“ (also durch eine Paywall geschützt) können wir diese leider nicht allen online zugänglich machen.
Trotz aller Bemühungen seit nun 15 Jahren und seit 2015 verstärkt haben sich im Rahmen der „Freikäufer“-Kampagne der L-IZ.de nicht genügend Abonnenten gefunden, welche lokalen/regionalen Journalismus und somit auch diese aufwendig vor Ort und meist bei Privatpersonen, Angehörigen, Vereinen, Behörden und in Rechtstexten sowie Statistiken recherchierten Geschichten finanziell unterstützen.
Wir bitten demnach darum, uns weiterhin bei der Erreichung einer nicht-prekären Situation unserer Arbeit zu unterstützen. Und weitere Bekannte und Freunde anzusprechen, es ebenfalls zu tun. Denn eigentlich wollen wir keine „Paywall“, bemühen uns also im Interesse aller, diese zu vermeiden (wieder abzustellen). Auch für diejenigen, die sich einen Beitrag zu unserer Arbeit nicht leisten können und dennoch mehr als Fakenews und Nachrichten-Fastfood über Leipzig und Sachsen im Netz erhalten sollten.
Vielen Dank dafür und in der Hoffnung, dass unser Modell, bei Erreichen von 1.500 Abonnenten oder Abonnentenvereinigungen (ein Zugang/Login ist von mehreren Menschen nutzbar) zu 99 Euro jährlich (8,25 Euro im Monat) allen Lesern frei verfügbare Texte zu präsentieren, aufgehen wird. Von diesem Ziel trennen uns aktuell 500 Abonnenten.
Keine Kommentare bisher
Was macht die AfD nur, wenn mal ne Weile nix passiert, das die ausschlachten können? Nach spätesten 2 Tagen bricht bei denen dann doch Panik aus.
Haben die eigentlich irgendwann mal was konstruktives von sich gegeben statt immer nur gegen irgendwelche Ausländer zu hetzen oder den Menschen Angst einzureden?
Und zum fehlenden Mitleid: ich nehme an, sie vermuten bei dem Opfer auch einen Migrationshintergrund. In dem Fall reichts dann zwar zum hetzen, aber Mitleid hat man natürlich nur mit Deutschen.