Ein vom Verein auf 50.000 Euro geschätzter Gesamtschaden, kaum zu beseitigende Kratzer am Image des 1. FC Lok und eine dauerhaft beeinträchtigte Gesundheit beim ehemaligen Mannschaftsbetreuer René Gruschka – das sind die Folgen eines Böllerwurfs am 11. September 2016 während der Partie gegen RB Leipzig II. Am kommenden Montag, den 19. November, steht der mutmaßliche Täter vor Gericht.
Ein Fan des 1. FC Lok Leipzig steht am kommenden Montag, den 19. November, wegen eines folgenreichen Böllerwurfs vor mehr als zwei Jahren vor Gericht. Der Angeklagte soll am 11. September 2016 während der Partie gegen die zweite Mannschaft von RB Leipzig den gefährlichen Gegenstand Richtung Spielfeld geworfen haben. Durch die Explosion wurden mindestens zwei Personen verletzt.
Bereits nach einer aus Sicht vieler Anhänger falschen Abseitsentscheidung waren vom Dammsitz aus Feuerzeuge und mit Steinen gefüllte Becher in die Richtung des Schiedsrichterassistenten geflogen. Kurz darauf warf der Angeklagte angeblich den Böller. Dieser detonierte neben dem Schiedsrichterassistenten und dem damaligen Lok-Mannschaftsbetreuer René Gruschka.
Die Explosion hatte teils gravierende Folgen. Die beiden Verletzten erlitten ein Knalltrauma; Gruschka musste mehrere Wochen stationär behandelt werden. Mittlerweile trägt er ein Hörgerät und hat keinen Geschmackssinn mehr. In einer Mitteilung des Vereins kurz nach dem Vorfall hieß es noch, dass Gruschka nur „leicht am Kopf verletzt“ sei.
Wenige Tage später reagierte der Verein mit umfassenden Maßnahmen, die sich vor allem gegen die „Fanszene Lokomotive“ richteten. Der Gruppe wurde verboten, auf und vor dem Vereinsgelände ihre Fanartikel zu verkaufen. Zudem beschloss Lok, die Zäune des Dammsitzes wieder zu erhöhen, und untersagte das Erstellen von Choreographien auf dem Clubgelände.
Einen Monat später folgte das Urteil des zuständigen Fußballverbandes: eine Strafe in Höhe von 3.000 Euro und ein leerer Dammsitz in einem Heimspiel gegen Budissa Bautzen, für das zudem eine Zuschauerbeschränkung von insgesamt 700 galt. Der Verein bezifferte den entstandenen Schaden auf etwa 50.000 Euro.
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