Der Prozess gegen den mutmaßlichen Mitbetreiber von Kinox.to, Avit O. (32), wird fortgesetzt. Die Wirtschaftsstrafkammer wies am Dienstag einen Einstellungsantrag von Verteidiger Endrik Wilhelm als unbegründet zurück.

Avit O. wird unter anderem zur Last gelegt, über das Streaming-Portal Kinox.to rund 770.000 Links zu raubkopierten Filmen, Dokus und Serienfolgen verbreitet zu haben. Mittels Werbung und Abo-Zahlungen erzielte der Lübecker mit zwei Mittätern Millionenumsätze. Die 22 und 26 Jahre alten Brüder Kreshnik und Kastriot Selimi sind seit Sommer 2014 untergetaucht.

Kastriot und Kreshnik Salimi sollen KinoX.to aus dem Untergrund weiterbetreiben. Foto: LKA Sachsen/Screenshot
Kastriot und Kreshnik Salimi sollen KinoX.to aus dem Untergrund weiterbetreiben. Foto: LKA Sachsen/Screenshot

Der Programmierer O. ließ bei Prozessauftakt am vergangenen Freitag über seinen Verteidiger ausrichten, er werde sich derzeit nicht zu den Vorwürfen äußern. Stattdessen beantragte Wilhelm die Einstellung des Verfahrens. Die öffentliche Verlesung des 69-seitigen Anklagesatzes habe den Grundsatz eines fairen Prozesses verletzt. Die Kammer wiegelte das Ansinnen am Dienstag ab. “Ein Verstoß gegen den Grundsatz des fairen, rechtsstaatlichen Verfahrens ist nicht ersichtlich”, argumentierte Richter Karsten Nickel.

Am 9. November sollen die ersten Zeugen vernommen werden.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar