Für ihre Aufklärungskampagne zur Zeitumstellung hat sich die Bundespolizei prominente Sportler aus ihren eigenen Reihen ins Boot geholt, um über Einbrüche und Gegenmaßnahmen die Bevölkerung zu informieren. Noch bis Samstag können sich Bürger mit ihren Fragen am Stand der Polizei am Hauptbahnhof Tipps abholen.
Im vergangen Jahr stiegen die Einbrüche in der Stadt Leipzig um 8,8 Prozent, laut der Kriminalstatistik von 2014. Damit wurden letztes Jahre knapp 2.000 Fälle registriert.
Die Bundespolizeidirektion informierte noch bis zum Samstag über Möglichkeiten, Gegenmaßnahmen zu treffen. Als Anlass hat man sich die Zeitumstellung genommen, sagt Jens Damrau von der Bundespolizeiinspektion Leipzig. Eine Stunde mehr haben die Bürger Zeit. „Es gehe darum, die Bürger zu sensibilisieren, wie man sich davor schützen kann“, erzählt er über den Zweck der Kampagne für einen effektiveren Einbruchschutz, die ebenfalls vom Sportteam der Bundespolizei unterstützt wird von der Europameisterin im Rudern, Annekatrin Thiele, und dem Weltmeister im Kanuslalom, Franz Anton.
Der Stand der Bundespolizeiinspektion wird am Samstag am Museumsbahnsteig im Rahmen des Bahnhofsfestes von 10 bis 20 Uhr anzutreffen sein. Dabei gehen die Beamten vor Ort auf Nachfragen von Bürgern ein. Bei der kostenfreien und firmenneutralen Beratung werden Tipps gegeben, welche Maßnahmen sinnvoll sein können und welche nicht. „Es muss nicht immer die 10.000 Euro-Lösung sein“, weiß Damrau. Selbst kleine Sicherungen würden schon dazu führen, dass die Wahrscheinlichkeit eines Einbruchs minimiert würde.
Und auch bei Ullrich Wunderlich vom Landeskriminalamt muss es nicht immer das volle Programm sein. „Elektronik ja, aber als Ergänzung zur Mechanik“, rät der Beamte. Die Elektronik greife zu spät und könne nur Erkennen, dass bereits eingebrochen worden ist. Den Einbrechern müssen daher bereits vorher Hürden in den Weg gelegt werden, so seine Fachmeinung.
„Als Mieter habe ich ein Problem“, weist Wunderlich auf die notwendige Freigabe durch den Vermieter hin. Mieter können nicht ohne weiteres Veränderungen vornehmen. Diese müssen erst mit dem Besitzer der Wohnung abgeklärt werden. Im schlimmsten Fall müsse die Veränderung beim Auszug vollständig rückgängig gemacht werden, so Wunderlich.
Wem die Beratung im Bahnhof nicht ausreicht, der hat zudem noch die Möglichkeit, sich die Polizei direkt ins Haus zu holen, ohne dass sich ein Einbruch bereits eignet hat. Die Beamten machen sich einen Eindruck vor Ort und können noch genauer beraten. Weitere Informationen befinden sich auf der Kampagnenwebsite „K-Einbruch“: http://www.k-einbruch.de
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