Bei der Bekämpfung von Eigentumskriminalität ist die Leipziger Polizei am Dienstag ein Bündnis mit der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer eingegangen. Ordnungshüter und Interessensverbände vereinbarten eine Sicherheitspartnerschaft. Anlass sind eine steigende Zahl von Einbrüchen in Geschäfte, Unternehmen und Handwerksbetriebe.
“Das ist für uns ein Kriminalitätsschwerpunkt”, konstatierte Polizeipräsident Bernd Merbitz. In der Messestadt zählten die Beamten 2014 mit insgesamt 40.959 Fällen rund 13,7 Prozent mehr Diebstahlsdelikte als noch 2013 und sogar 43,8 Prozent mehr als 2010. Eine Ursache für das leidige Problem ist der in Sachsen vergleichsweise weit verbreitete Konsum der Droge Crystal-Meth, die bei Konsumenten einen starken Sucht- und Beschaffungsdruck auslöst.
In Handwerksbetrieben haben es Diebe häufig auf Arbeitsgeräte abgesehen. In Geschäften sind neben Bargeld Waren, die sich leicht zu Geld machen lassen, die Objekte der Begierde. Claus Grohn, Präsident der Leipziger Handwerkskammer, berichtete am Dienstag von einer Umfrage. Demnach seien von 164 befragten Betrieben in den letzten Jahren rund ein Drittel betroffen gewesen. Bäckereien und Friseursalons würden unter den steigenden Fallzahlen besonders leiden. “Die allgemeine Sicherheitslage wird von den Unternehmen als schlecht wahrgenommen”, beklagte Grohn.
Die Lösung des Problems könne nicht allein Aufgabe der Polizei sein, ergänzte der Leipziger IHK-Präsident Wolfgang Topf. “Sie hat zwar das Gewaltmonopol, aber kann nicht überall vor Ort sein.” Die Sicherheitspartnerschaft soll die Zusammenarbeit von Strafverfolgern und Betroffenen stärken. Die Polizei, die seit Jahresbeginn Firmeneinbrüche zentral in einem Projekt mit rund 140 Mitarbeitern bearbeitet und auswertet, möchte ihre Präsenz an räumlichen Schwerpunkten verstärken.
Im Bereich der Prävention möchten die Beamten interessierten Unternehmen Vor-Ort-Beratungen anbieten. Regelmäßige Sicherheitsforen und die Erfassung werthaltiger Gegenstände, etwa durch Kodierung, runden das Angebot ab. Die Kammern sicherten Merbitz wiederum zu, sich auf der politischen Ebene für eine sachgerechte Ausstattung der Polizei einzusetzen, die demografische Besonderheiten und den gesellschaftlichen Strukturwandel beachtet. Die Sicherheitspartnerschaft läuft zeitlich unbefristet.
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