Die strafrechtliche Aufarbeitung des Drogenversands "Shiny Flakes" geht zügig voran. Nach nur zwei Verhandlungstagen verurteilte das Landgericht am Mittwoch den bulgarischen Kurierfahrer Zhivko Z. zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft. Der 51-Jährige hatte gestanden, am 26. Februar rund 55 Kilo verschiedener Substanzen aus den Niederlanden nach Leipzig transportiert und auf einem Parkplatz nahe der Landsberger Straße an "Shiny Flakes"-Betreiber Maximilian S. (20) übergeben zu haben.
Die Beweislage sprach in diesem Fall eine glasklare Sprache. Das Mobile Einsatzkommando hatte die Drogenübergabe dokumentiert. Die Festnahme erfolgte unmittelbar im Anschluss an einer Straßenkreuzung. Die Ermittler konnten Zhivko Z. sieben Postpakete zuordnen, die der Kurier in die Messestadt verbracht hatte. Die Lieferung umfasste rund 27,6 Kilo Amphetamin, 24.850 Ecstasy-Tabletten, 20 Kilo Haschisch und 10.000 LSD-Trips. Der gelernte Wirtschaftstechniker sollte für die Tour 400 Euro erhalten.
“Sie haben eingeräumt, dass Sie mindestens damit gerechnet haben, dass in den Paketen Betäubungsmittel sind”, resümierte der Vorsitzende Jens Kaden in der Urteilsbegründung. Die Kammer ging deshalb von einem billigenden Einverständnis mit den illegalen Drogendeals aus. Als Kurierfahrer hätte sich der Angeklagte jederzeit vom Inhalt der Pakete überzeugen können. Mit dem Urteil, dem eine Verfahrensabsprache zugrunde lag, blieb das Gericht zwei Monate unter der Forderung von Staatsanwalt André Kuhnert. Die Verteidigung hatte um ein “Urteil mit Augenmaß” gebeten, ohne eine konkrete Strafhöhe in den Raum zu stellen. Die Entscheidung ist nicht rechtskräftig.
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