Thomas W. (38) und Heinz-Dieter D. (66) sollen sich Anfang 2011 im sachsen-anhaltinischen Quedlinburg zwei Mädchen im Alter von 10 und 15 Jahren zum Sex gekauft haben. Am Montag legten die mutmaßlichen Täter vor dem Leipziger Landgericht vollumfängliche Geständnisse ab.
Heinz-Dieter D. ließ seinen Verteidiger Thomas Domanski eine Erklärung verlesen. Er habe den Kontakt zu Ines H. hergestellt. Die Bäckereigehilfin habe er vor Jahren in Bremerhaven kennengelernt, bevor er wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes von 2004 bis 2010 inhaftiert gewesen sei.
Ines H. (35) soll den Männern ihre Tochter Monique (10) sowie ihre eigene Schwester Nicole (15) zum Sex vermittelt haben. Dafür kassierte sie von Thomas W. 800 Euro in bar. Heinz-Dieter D., dem Sicherungsverwahrung droht, räumte den Missbrauch der Mädchen ein. Die Verbreitung von Aufnahmen der Tat, die die Sex-Täter während des grausamen Verbrechens anfertigten, sei allerdings voll und ganz seinem Mittäter zuzuschreiben.
“Ich hatte nicht vorgehabt, es (die Aufnahmen/Anm. Red.) zu verbreiten”, teilte Thomas W. mit. Wie es dennoch dazu gekommen ist, kam nicht zur Sprache. Die Sex-Täter lernten sich über ein einschlägiges Fotoportal kennen, chatteten miteinander, verabredeten sich schließlich zu der Straftat. Die Initiative soll von Heinz-Dieter D. ausgegangen sein. “Wir haben uns nur dieses eine Mal getroffen”, berichtete Thomas W. “Wir haben im Internet darüber geschrieben. Ich war nicht abgeneigt. Er hat dann alles organisiert.”
Ines H. ist inzwischen wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und Beihilfe schuldig gesprochen worden. Das Landgericht Magdeburg verurteilte die Quedlinburgerin zu vier Jahren und neun Monaten Haft. Die Polizei war den Männern im Zusammenhang mit Kinderporno-Ermittlungen auf die Spur gekommen.
Der Leipziger Prozess wird am 28. April fortgesetzt.
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