Djamal A. soll am 31. August 2014 Frau (40) und Tochter (16) im Streit niedergestochen haben. Anschließend rief der Leipziger selbst die Polizei. Vor dem Landgericht schwiegen die beiden Frauen. Als Angehörige des Angeklagten ist dies ihr gutes Recht. Deshalb wurde mit Spannung die Aussage des Ermittlungsrichters erwartet, der die Opfer nach der Tat vernommen hatte.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Iraker versuchten Mord in drei Fällen vor. Grund: Djamal A. hatte erst auf seine Ehefrau eingestochen, dann auf die Tochter und anschließend noch einmal auf die Gattin. Als Motiv nennt die Anklage, dass der Grünauer seinen alleinigen Autoritätsanspruch innerhalb der Familie gefährdet gesehen habe.
Amtsrichter Matthias Bernhardt (62) vernahm beide Frauen im Krankenhaus. Die Aussagen dürfen im Prozess verwertet werden. Beide sollen in diesen Vernehmungen unabhängig voneinander erklärt haben, dass Mutter und Vater öfters gestritten haben. Mehrfach musste die Polizei anrücken.
Am Tattag zankten sich die Eheleute über einen McDonalds-Besuch. Trotz niedrigem Einkommen besuchte Djamal A. mit seinen Töchtern das Fastfood-Restaurant. Nach seiner Rückkehr kam es gegen Mittag zu der Bluttat. “Das ist kein Mensch. Das ist ein Tier”, gab Fouzia A. an. “Meine Tochter hat es vorausgesehen. Irgendwann wird er uns abstechen.”
Der Prozess wird fortgesetzt.
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