Im Prozess um das Familiendrama, das sich am 31. August in Leipzig-Grünau abgespielt hat, hat ein Sachverständiger dem Angeklagten volle Schuldfähigkeit attestiert. Djamal A. (38) soll im Streit seine Ehefrau (40) und die älteste Tochter (16) niedergestochen haben. Anschließend rief der fünffache Vater selbst die Polizei. Die Staatsanwaltschaft hat den Iraker wegen versuchten Mordes angeklagt.
Am Freitag äußerte sich Djamal A. noch einmal selbst zu den schweren Vorwürfen. Offenbar beschäftigte das Paar in den Wochen vor der Tat ein Streit ums liebe Geld. Vor dem Hintergrund der erdrückenden Beweislast räumte der Angeklagte die Tat ein. “Am Sonntag ist passiert, was passiert ist”, äußerte A. “Ich entschuldige mich.”
An den genauen Hergang der Eskalation konnte oder wollte sich A. allerdings weiterhin nicht erinnern. “Bis jetzt weiß ich nicht, wie das Ganze passiert ist”, sagte der Leipziger aus. “Mein Dank gilt Gott und den Ärzten, die meiner Familie geholfen haben.”
Ein Rechtsmediziner hatte zuvor berichtet, dass Mutter und Tochter jeweils mit 17 Messerstichen schwer verletzt worden waren. Beide schwebten nach der Tat in Lebensgefahr. Gerichtspsychiater Hans Amlacher bescheinigte dem Täter die volle Schuldfähigkeit. Eine Unterbringung in Sicherungsverwahrung käme allerdings aus medizinischer Perspektive nicht in Betracht. “Er ist kein gewaltbereiter Macho, kein Psychopath.” Der Gutachter geht vielmehr von einer affektiven Tat aus.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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