Robert P. ist zwar erst 24 Jahre alt. Doch seine Biografie hat sich der Leipziger bereits nachhaltig versaut. Oberstaatsanwältin Beate Herber legte dem Drogenabhängigen am Mittwoch im Leipziger Landgericht 31 Delikte zur Last. Überwiegend Diebstähle, aber auch Körperverletzungen, Hausfriedensbrüche, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und ein gescheiterter Raub.
Die Anklageschrift zeugt von einer eindrucksvollen kleinkriminellen Karriere. Ab Dezember 2013 kam Robert P. in rasantem Tempo zigfach mit dem Gesetz in Konflikt. Auf der Anklagebank nimmt ein hagerer Mann mit zotteliger Frisur und leiser Stimme Platz. Der Leipziger ist rein äußerlich nicht der Prototyp des Serientäters.
Mutmaßlich war es die Drogensucht, die den labil wirkenden Mann auf die schiefe Bahn gelenkt hat. Immer wieder beging er kleine Ladendiebstähle, klaute vor allem Alkohol und Lebensmittel. Wurde er erwischt, lieferte er sich Handgemenge. Mit Verkäufern, dem Ladendetektiv, Zeugen. Hausverbote hielten ihn nicht davon ab, dieselben Supermärkte zum wiederholten Male zum Stehlen aufzusuchen.
Angeklagt ist auch ein Raubdelikt. Am 18. Oktober 2013 versuchte P., einer Passantin in der Leipziger Innenstadt ein Handy zu entreißen. Die Frau erlitt leichte Blessuren. In einem Waffengeschäft soll der Angeklagte am 1. Februar 2014 eine Glasvitrine eingeschlagen haben, ohne etwas zu stehlen. Es entstand erheblicher Sachschaden.
Der Fall wird vor dem Landgericht verhandelt, weil eine Einweisung in die geschlossene Psychiatrie im Raum steht. Für Robert P., der zuletzt über keinen festen Wohnsitz mehr verfügte, steht viel auf dem Spiel. “Ich beantrage, die Öffentlichkeit auszuschließen”, erklärte Verteidiger Ingo Stolzenburg nach Anklageverlesung. Der Rechtsanwalt deutete an, dass die geplanten Äußerungen seines Mandanten und das psychiatrische Sachverständigengutachten dessen höchstpersönlichen Lebensbereich berühren werden. Der weitere Prozess findet deshalb ohne Zuschauer statt.
Das Urteil wird am 7. April erwartet.
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