Nachdem die Polizei am Dienstag, den 2. Dezember 2014, die Öffentlichkeitsfahndung nach zwei Räubern herausgegeben hat, haben sich nun beide Täter gestellt +++ Ein dementer 70-Jähriger, der aus einem Seniorenwohnheim vom abendlichen Spaziergang nicht zurückkehrte, konnte von einem Mantrailer aufgespürt werden.

Nach Öffentlichkeitsfahndung – Räuber stellen sich der Polizei

Nachdem die Polizei am Dienstag, den 2. Dezember 2014, die Öffentlichkeitsfahndung nach zwei Räubern herausgegeben hat, entwickelte der weitere Verlauf der Geschehnisse ein Eigenleben. Die beiden unbekannten Täter hatten am 21. Oktober 2014 ein Schreibwarengeschäft in Leipzig-Gohlis überfallen und waren dabei vor der couragierten Verkäuferin geflohen.

Bereits am Nachmittag des 2. Dezember erfolgte durch die Medien eine Online-Veröffentlichung der Fahndung, die nicht nur durch besorgte Leipziger wahrgenommen wurde. Auch der 19-jährige Räuber mit dem auffällig rasierten Kopfhaar sah die Fahndung im Internet und wurde sogar durch seine Freundin auf den Bildern erkannt. Er gab dem inneren Drängen nach, das ihn bereits seit dem Tattag immer wieder heimsuchte und stellte sich noch am selben Abend der Polizei. Bedrückt gab er den versuchten Raub zu und nannte der Polizei den Namen des zweiten Täters.

Sein 18-jähriger Kumpane indes befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht in Leipzig. Es sollten jedoch keine zwei Tage vergehen, bis auch er sich am Morgen des 4. Dezembers dem Richter stellte. Er hatte die Zeit allerdings genutzt und sich einen Rechtsbeistand gesucht, der ihn zum Gericht begleitete.

Die beiden Männer wurden festgenommen. Bis dato waren die Täter zwei sogenannte “unbeschriebene Blätter”. Es ist unverständlich, wie sie überhaupt auf die Idee kommen konnten, diese Tat zu begehen.

Vermisster aufgespürt

Zum zweiten Mal in dieser Woche forderte die Polizei Leipzig einen Mantrailer an. Dies ist ein spezieller Suchhund, den es nur in der Diensthundeschule Naustadt gibt. Er kann einer Geruchsspur sehr viel besser folgen, als sein Hundekollege, der “normale Suchhund”. Am Sonntag kam er bei einer groß angelegten Suche nicht zum Einsatz, da die Gesuchte zwischenzeitlich von selbst heimkehrte. Gestern gab es wieder Grund ihn anzufordern. Diesmal wurde ein 70-jähriger Rentner gesucht, der aus einem Seniorenwohnheim vom abendlichen Spaziergang gegen 20:30 Uhr nicht zurückkehrte. Er soll dement sein und wahrscheinlich orientierungslos. Auch war er für die doch recht kalte Nacht nicht ausreichend bekleidet. Ein Suchhund aus Leipzig kam gegen Mitternacht zum Einsatz. Dieser verlor jedoch die Spur. Aufgrund langer Anfahrt konnte erst nach Stunden, gegen 04:00 Uhr der Mantrailer angesetzt werden. Der konnte der Spur folgen. Den alten Mann fanden die Beamten im Vorgarten eines älteren Hauses in Meusdorf. Was niemand wusste: vor vielen Jahren hatte der Mann dort gewohnt. Stark unterkühlt wurde er ins Krankenhaus gebracht und konnte endlich gegen 05:00 Uhr die Nachtruhe antreten.

Diebin oder nicht Diebin?

Gleich zwei Notrufe vom selben Ort ereilte die Polizei am Mittwochnachmittag aus der Arthur-Hoffmann-Straße. Eine Frau hatte angerufen, dass sie in einem Fahrzeug eingeschlossen wurde. Ein Pizzalieferant hatte ebenfalls angerufen, weil er eine Diebin festhalten würde. Kurios, dachten die Beamten und begaben sich zum Einsatzort. Dort fanden sie den besagten Pizzaboten mit seinem Lieferfahrzeug vor einer Pizzeria vor. Im Fahrzeug saß eine junge Frau. Der Pizzabote wollte gerade das Fahrzeug beladen, als er sah, dass die Frau auf dem Beifahrersitz saß und das Handschuhfach durchwühlte. Kurzerhand klickte er mit der Fernbedienung das Fahrzeug zu und rief die Polizei. Ihre Version: Sie hatte im Vorbeigehen das offenstehende Fahrzeug bemerkt und wollte im Handschuhfach nach Hinweisen auf den Eigentümer suchen. Das Telefon zu benutzen, um die Polizei zu rufen, fiel ihr erst ein, nachdem sie eingeschlossen war. Seltsame Geschichte, dachten sich die Beamten, zumal das Lieferfahrzeug direkt vor der Pizzeria stand. Die Dreiundzwanzigjährige machte jedoch einen völlig geordneten Eindruck und ist noch nie polizeilich in Erscheinung getreten. Ob an ihrer Geschichte doch etwas dran ist – die Polizei wird es ermitteln müssen.

Kein Versteck ist sicher

Bevor ich mein Auto verlasse, verstecke ich meine Handtasche unter dem Beifahrersitz oder dahinter. So wie viele Autofahrerinnen und Autofahrer dachte sich das wohl auch eine 23-Jährige, als sie ihr Fahrzeug in der Nacht zum Donnerstag in der Windorfer Straße abstellte. Gegen Mitternacht verließ sie ihr Fahrzeug, nachdem sie ihre Tasche im Fußraum verstaut hatte. Doch die Diebe kennen alle Verstecke und entwickeln auch einen Blick dafür, ob doch etwas zu holen ist. So erging es auch der jungen Frau. Am Ende fehlten ihr ein zweistelliger Bargeldbetrag und diverse Dokumente. Die Polizei ermittelt wegen Einbruchsdiebstahl.

Herbstkälte

Die Entscheidung schien einem Dieb leicht gefallen zu sein. Er nahm das Federbett einer älteren Dame (91) mit, nach dem er durch eines der Fenster in ihr Haus in Borna eingestiegen war. Er hatte zuvor den Fensterladen aufgehebelt und anschließend die Scheibe eingeschlagen, durchsuchte dann sämtliche Räume und entschied sich schließlich für das ca. 500 Euro Ensemble aus Stoff und Federn. Die Polizei ermittelt.

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