Kein guter Tag für Smartphone- und Gänsedieb +++ In einem leerstehenden Haus in der Gregor-Fuchs-Straße stürzte ein Pärchen in einen Fahrstuhlschacht +++ Die Polizei warnt weiter vor Bettelbetrügern, die ihren Wirkungskreis wohl auf die Weihnachtsmärkte im Umland verlegt haben +++ In der Tschaikowski- und der Mierendorffstraße trugen sich Einbrüche zu - Zeugen gesucht +++ Im Flughafen ereignete sich ein schwerer Arbeitsunfall.

Smartphone-Dieb gestellt

Polizeibeamter ist man auch während des Urlaubes. Diese Einstellung vertritt ein Leipziger Polizeibeamter, welcher am frühen Dienstagabend einem Besucher des Leipziger Weihnachtsmarktes zu Hilfe eilte. Dem 43-jährigen Geschädigten wurde durch den später gestellten Täter ein Smartphone entwendet. Nachdem der Polizeibeamte, welcher selbst nur als Gast unterwegs war, die lauten Hilferufe des Geschädigten hörte, nahm er sofort die Verfolgung des Täters auf, denn diesen hatte er zuvor auch selbst gesehen. Die Verfolgungsjagd ging über den Dittrichring, die Harkortstraße und endete letztendlich in der Karl-Liebknecht-Straße, als angeforderte Unterstützungskräfte hinzukamen und der 26-jährige Tatverdächtige gestellt werden konnte. Des Mobiltelefons hatte sich der Täter vermutlich während der Flucht entledigt, oder er hat es seinem männlichen, unbekannten Begleiter unmittelbar nach der Tat übergeben. Die Polizei ermittelt.

Gänsediebe unterwegs

Ein Angestellter (50) traute heute Nacht seinen Augen nicht, als er im Kühlhaus der Firma in Mutzschen nach dem Rechten schauen wollte und dort auf einen Einbrecher stieß. Der Mann (49) hatte sich bereits Diebesgut (küchenfertige Gänse) zum Abtransport bereitgelegt, als er bei seiner Tat überrascht wurde. Der couragierte Mitarbeiter sperrte den Dieb kurzerhand im Kühlraum ein und konnte ihn wenig später “ganz frisch” Polizeibeamten übergeben. Nun bleibt noch zu klären, wie er, der mit einem Komplizen (39) unterwegs war, der allerdings “abhauen” konnte, ins Gebäude eindringen konnte. Nach Meinung des Angestellten könnte er über einen Nachschlüssel verfügt haben; nach Aussagen des Einbrechers wäre er über ein Fenster eingestiegen. Beide Angaben werden derzeit überprüft. Die Ermittlungen, auch zum Mittäter, dauern an.

Pärchen stürzt in Fahrstuhlschacht

Gegen Mitternacht ging gestern ein Pärchen (m 25 u w 22) in ein leerstehendes Haus in der Gregor-Fuchs-Straße gegenüber der Feuerwache Ost. Was sie dort zu suchen hatten ist unbekannt. Die Polizei geht davon aus, dass sie sich einen Platz zum ungestörten Konsum von Betäubungsmitteln gesucht hatten. In der Dunkelheit stürzten sie in einen zehn Meter tiefen Fahrstuhlschacht. Die Bergung/Rettung gestaltete sich äußerst schwierig. Die Feuerwehr brauchte über eine halbe Stunde, um sich Zugang zu den Gestürzten zu verschaffen. Mehrere Stahltüren mussten mit schwerem Schneidegerät geöffnet werden. Die Frau wurde mit Verdacht auf Beinfraktur und der Mann mit stark blutender Kopfwunde ins Krankenhaus gebracht. Sie selbst konnten nicht mehr sagen, aus welcher Etage sie gestürzt waren. Offenbar hatten sie den Schacht in der Dunkelheit übersehen. Gegen beide wird wegen Hausfriedensbruch ermittelt. Der Notruf ging kurz vor Mitternacht in der Rettungsleitstelle der Stadt Leipzig ein. Derzeit ist nicht bekannt, wer diesen abgesetzt hatte.

Vorsicht vor Bettelbetrügern

In Leipzig waren in den letzten Wochen immer wieder betrügerische Bettler unterwegs. Mit vorgetäuschter Sprachbehinderung ergaunerten sie sich nicht nur ein Bettelgeld, sondern zogen freigiebigen Weihnachtsmarktbesuchern auch unbemerkt Geldbörsen, Handys u. a. Wertgegenstände aus der Tasche. Die Polizei hatte mehrfach gewarnt.

Offensichtlich haben die vermeintlichen Sprachbehinderten ihren Wirkungskreis auf die Weihnachtsmärkte im Umland verlegt. Am Dienstagnachmittag wurde in Colditz auf dem Markt eine 93-jährige Colditzerin durch eine unbekannte Frau mit vorgetäuschter Sprachstörung angesprochen. Nach einer gestenreichen Unterhaltung fehlte der Angesprochenen die Geldbörse mit Zahlkarten und einem dreistelligen Bargeldbetrag.

Die Polizei warnt nochmals vor dieser Masche. Oft führen die dreisten Bettler Schreibunterlagen oder ähnliches bei sich. Diese dienen perfekt zur Deckung. Auch Gesten, Anfassen, am Ärmel ziehen usw. dient oft eher dem Diebstahl als der Verständigung.

Einbrüche

Fall I
Gleich in zwei Wohnungen eines Mehrfamilienhauses in der Tschaikowskistraße war gestern Vormittag ein unbekannter Täter. Er brach die Türen im ersten bzw. zweiten Obergeschoss auf und musste feststellen, dass ein Mietbereich unbewohnt war. Im anderen wurde er jedoch “fündig”: Nach dem Durchsuchen aller Zimmer verschwand er mit Heimelektronik, Computertechnik, einem Kaffeevollautomaten, Silberbesteck, Schmuck und Spardosen. Während die Höhe des Sachschadens noch unklar ist, beträgt die Höhe des Diebstahlschadens eine niedrige fünfstellige Summe. Die Geschädigten (w.: 37; m.: 47) erstatteten Anzeige.

Fall II
Ebenfalls gestern machten sich Einbrecher in einer Wohnung in der Mierendorffstraße in Anger-Crottendorf zu schaffen. Sie hebelten in den Mittagsstunden die Eingangstür auf, durchwühlten alle Zimmer und das Mobiliar. Sie flüchteten mit Bekleidung, Taschen, einem Laptop, einem Mobilfunktelefon und verschmähten auch diverse Lebensmittel nicht. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt; die des Diebstahlschadens wurde mit einer niedrigen vierstelligen Summe angegeben. Die Geschädigten (m.: 47, 59) riefen die Polizei.

In beiden Fällen ermitteln Kripobeamte. Wer hat Beobachtungen gemacht, wer kann Hinweise zu den Tätern oder deren Aufenthaltsorten geben? Zeugen melden sich bitte bei der Leipziger Kripo, Dimitroffstr. 1, Telefon (0341) 96 64 66 66.

Gescheiterte Flucht

Ein Seat Alhambra, der einer Polizeistreife gestern Abend in der Karl-Heine-Straße auffiel und später die Käthe-Kollwitz-Straße stadteinwärts fuhr, weckte das Interesse der Gesetzeshüter. Sie entschlossen sich, den Fahrer zu kontrollieren und folgten dem Auto, das mit hoher Geschwindigkeit die Fahrt in der Davidstraße fortsetzte und trotz eindeutiger Anhaltesignale nicht anhielt. In Höhe der Ferdinand-Lassalle-Straße verloren die Beamten kurzzeitig den Sichtkontakt, konnten allerdings wenig später den Alhambra in der Edvard-Grieg-Allee erneut sichten und folgen. Weiter ging die Fahrt nach rechts von der Fahrbahn ab, über einen hohen Bordstein und einen Grünstreifen, streifte einen Baum, weiter über einen Fußweg bis in ein Strauchwerk hinein, wo er mit Schäden im Frontbereich schließlich stehen blieb. Sofort stieg der Fahrer (34) aus und flüchtete zu Fuß weiter, wobei er hier und da einige Dinge wie:

– einen Spiegel zum Klappen/Aufdrehen
– eine schwarze Folietüte mit einer kleinen, braunen Flasche samt flüssigem Inhalt
– eine kleine, transparente Plastikdose mit kristalliner Substanz
– eine schwarze Papierverpackung mit tabak- und cannabisähnlicher Substanz
– eine schwarze, kleine Textiltasche mit zwei kleinen Plastiktüten
– und anderes

verlor. Doch half es ihm nichts. Noch ganz in der Nähe konnte er durch die Gesetzeshüter gestellt werden, die feststellten, dass der 34-Jährige unter Einfluss von Betäubungsmitteln stand und nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis war. Weiterhin wurde den Gesetzeshütern bekannt, dass der Seat am 15.11.2014 in Markranstädt durch einen polizeibekannten Langfinger gestohlen worden war und die amtlichen Kennzeichen ebenfalls an ein anderes Fahrzeug gehörten. Wie der 34-Jährige in den Besitz des Alhambra gelangte, ist bis dato noch nicht bekannt, so dass hierzu die Ermittlungen andauern.

Schwerer Arbeitsunfall

Während des Be- und Entladens eines Frachtflugzeuges ereignete sich gestern Abend im Luftsicherheitsbereich an der Parkposition 209 ein schwerer Arbeitsunfall. Ein Mulag-Fahrer (43) rangierte rückwärts an einen beladenen Hänger heran und klemmte einen Mitarbeiter (46), der zwischen den beiden Maschinen stand, ein. Er hatte beabsichtigt, die Zugmaschine an den Dolly – einem Anhänger zum Transport von großen Fracht-Containern – per Hand anzukoppeln. Doch gelang es dem 43-Jährigen aus bisher ungeklärten Gründen nicht, den Mulag W 153 rechtzeitig zum Stehen zu bringen, so dass dieser den Unterschenkel des 46-Jährigen einquetschte. Mit einer offenen Beinfraktur wurde der Schwerverletzte in eine Leipziger Klinik zur Notoperation transportiert. Die Arbeitsmaschinen wurden zwecks kriminaltechnischer Untersuchungen sichergestellt und die Ermittlungen zur Unfallursache und wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen.

Aufklärungsmeldung

Dem Raubkommissariat der Polizeidirektion Leipzig ist es gelungen, in kürzester Zeit zwei Raubstraftaten/Überfälle auf zwei Einkaufsmärkte in Leipzig zu klären. In einer beispielhaften Zusammenarbeit mit den Kollegen der Polizeidirektion Zwickau (Raubkommissariat) gelang es nach intensiven und akribischen Ermittlungen und dem damit aufgebauten Fahndungsdruck einen 20-jährigen Zwickauer in Leipzig festzunehmen.

Die Kollegen aus Zwickau sahen eine polizeiinterne eingestellte Öffentlichkeitsfahndung der Polizeidirektion Leipzig und erkannten den Täter wieder. Er verübte Ende November 2014 einen Raubüberfall auf einen Einkaufsmarkt in Zwickau. Die Staatsanwaltschaft Zwickau hatte bereits einen Antrag für einen Haftbefehl gestellt und der zuständige Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Zwickau diesem stattgegeben. Im Zusammenwirken mit den Beamten der Fahndung konnten weitere wichtige Erkenntnisse zum möglichen Aufenthaltsorten des Täters in Leipzig erlangt werden. Am Montagfrüh klickten die Handschellen in einer Wohnung in Leipzig-Paunsdorf. Der überraschte 20-jährige Täter ließ sich widerstandslos festnehmen und wurde anschließend in die Polizeidirektion Leipzig gebracht.

In seiner Vernehmung war er zu den oben genannten Raubüberfällen und zu dem Raubüberfall in Zwickau geständig. Die Kollegen aus Zwickau holten den Räuber hier ab und überstellten diesen der zuständigen Haftanstalt in Zwickau. Die Ermittlungen laufen weiter. Die Kriminalbeamten prüfen jetzt weitere in der Vergangenheit ähnlich in der Begehungsweise durchgeführte Raubstraftaten.

Nachmeldung zum Busunglück vom 22. November

In Folge des Busunglückes, welches sich am 22.11.2014, gegen 15:35 Uhr auf der B 95 zwischen der Abfahrt Rötha und Böhlen ereignete, verstarb ein Bornaer (78) trotz intensivmedizinischer Behandlung am 05.12.2014 in einem Krankenhaus. Die Ermittlungen zur Brandursache als auch die Erstellung eines Gutachtens durch einen externen Sachverständigen zum technischen Zustand des Busses dauern an. Im Rahmen der umfangreichen Ermittlungen wird durch Staatsanwaltschaft und Polizei geprüft, ob die bei dem Unglück erlittenen Verletzungen der Businsassen und der Tod des 78-Jährigen auf strafrechtlich relevante Pflichtverletzungen zurückzuführen sind. Wann und mit welchem Ergebnis die Ermittlungen abgeschlossen sein werden, ist derzeit noch nicht abzuschätzen.

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