Kleine Fische sind die Mitglieder dieser Gruppe sicher nicht. Ein kleiner Fuhrpark und viele schnelle Hände haben in der Vergangenheit in Leipzig jede Menge Buntmetall abhanden kommen lassen. Den bislang zugeordneten Schaden summiert die Polizeidirektion derzeit auf 500.000 Euro, nachdem Spezialeinsatzbeamte am Montag, 1. Dezember sechs Männer im Alter zwischen 16 und 36 Jahren auf frischer Tat festgenommen hatten. Nun wurden die Mitglieder einer bis zu 15 Mann starken Diebesbande dem Haftrichter vorgeführt.

Immerhin ein Jahr hat es gedauert, bis sie am Montag inflagranti aufflogen, doch nun sind die ersten sechs Mitglieder Gruppe in Untersuchungshaft. In einer gemeinsamen Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft, Landeskriminalamt und Polizei Leipzig heißt es: “Seit Dezember des Jahres 2013 führte die gemeinsame Ermittlungsgruppe des Landeskriminalamtes Sachsen und der Polizeidirektion Leipzig unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Leipzig ein Komplexverfahren wegen des gewerbsmäßigen Einbruchsdiebstahls von Kupfermaterial und Werkzeugen gegen eine bundesweit agierende Tätergruppierung, welche aus bis zu 15 Personen besteht. Bei den Mitgliedern der bandenmäßig organisierten Gruppe handelt es sich um rumänische Staatsangehörige.”

Dass derart groß aufgezogene Beutezüge zu einem echten Thema geworden sind, sieht man an der gemeinsame Ermittlungsgruppe Kupfer “GEG Kupfer” der drei Behörden und Bernd Merbitz betonte, dass ” … obwohl wir das komplette Ausmaß des entstandenen Schadens wohl noch gar nicht kennen, ist es bereits jetzt erschreckend. Gleichzeitig sind die lockenden Gewinnspannen mit Sicherheit auch für andere Diebe attraktiv. Ich zweifel deshalb nicht daran, dass uns dieses Kriminalitätsphänomen auch künftig beschäftigen wird.”

Zum derzeitigen Zeitpunkt könne man nach intensiven Ermittlungen der in wechselnder Zusammensetzung handelnden Tätergruppierung zirka 30 Einzelfälle mit einem Schaden von ca. 500.000,00 Euro für die betroffenen Firmen zugeordnet werden. Beim Einsatz am Montag, 1. Dezember wurden auch mehrere Wohnungen und eine Firma durchsucht, welche sich überwiegend im Großraum Leipzig befanden. Auch sechs Fahrzeuge (drei PKW und drei Transporter) wurden durchsucht und umfangreiches Diebesgut sichergestellt, so die Polizei.

Dr. Jörg Michaelis, Präsident des Landeskriminalamtes Sachsen, wies in diesem Zusammenhang auf die besondere Schwere bei den Ermittlungen und die durchaus lukrative Einnahmequelle durch diese Art “Geschäftes” hin: “Der organisierte Diebstahl von Buntmetallen ist ein sehr lukratives Geschäft, welches von professionell geführten Banden getätigt wird und bei den Betroffenen erheblichen Schaden verursacht. Die Aufklärung und der Tatnachweis gestalten sich schwierig und aufwendig. Der Wahl und dem Einsatz geeigneter strafprozessualer Mittel und entsprechender Technik kommt hier eine ganz besondere Bedeutung zu. Der vorliegende Erfolg ist daher von besonderer Bedeutung und ein Indiz für die gute Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden im Freistaat Sachsen.”

Die Inhaftierungen dürfte bei den verbleibenden vermuteten weiteren 11 Mitgliedern derzeit für erhöhte Reisefreude sorgen. Oder die Polizei ist auch an ihnen längst dran. Zum derzeitigen Zeitpunkt wollen die Ermittlungsbehörden zu weiteren Schritten nichts äußern.

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