Im Berufungsprozess um die Schießerei auf dem Aldi-Parkplatz in der Eisenbahnstraße hat am Dienstag das Opfer ausgesagt. Kourosh R. (29) erlitt bei dem Vorfall am 21. Oktober 2013 durch einen Kugelsplitter eine Prellung am Fuß. Vor dem Landgericht war er tunlichst bemüht, den Schützen Dzeladin B. (41) nicht mehr als nötig zu belasten.
Gegenüber der Polizei äußerte sich Kourosh R. unmittelbar nach der Tat überraschend offen. Er habe sich auf dem Parkplatz mit einem Bekannten treffen wollen, der ihm 30 Euro geschuldet hätte. Plötzlich habe Dzeladin B., genannt “Dzello”, vor ihm gestanden und ihn barsch angesprochen. “Was willst du hier? Du hast hier Verbot.” Dann soll der bullige Mann eine schwarze Halbautomatik gezogen, vor seine Füße gezielt und abgedrückt haben.
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Heute klingt die Geschichte ein klein wenig anders. Dzeladin B. habe ihm doch lediglich seine Pistole zeigen wollen. Dabei löste sich ein Schuss. “Er war selber auch erschrocken”, meint der Zwenkauer am Dienstag. Bis zu dem Knall habe er die Waffe außerdem für eine Spielzeug gehalten.
Kourosh R. flüchtete nach der Schießerei nicht zur Polizei, sondern zu seinem Kumpel Sooren O. (30). Dieser kennt sich mit Schusswaffen-Gebrauch aus. Schließlich feuerte er am 8. Juli 2013 Dzeladin B. und Ali S. (45) in die Beine. Dafür saß der umtriebige Iraner fast zwei Monate in Untersuchungshaft.
Seinem Landsmann empfahl Sooren O., zunächst einmal einen Anwalt zu konsultieren. Erstaunlich, war doch gerade auf Kourosh R. geschossen worden. Dzeladin B. hatte zum Prozessauftakt am vergangenen Freitag erklären lassen, er habe die Waffe auf den Boden gerichtet, als sich der Schuss löste. Keinesfalls habe er den Geschädigten verletzen wollen.
Der Prozess wird fortgesetzt.
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