Ein feilschfreudiges Pärchen trickste durch einen vorgetäuschten Kondomkauf die Verkäuferin aus +++ Ein 26-Jähriger entkam Erpressern, die ihn ausrauben wollten +++ In einem Optikerladen wurde ein Sparschwein entführt +++ Ein Oldtimerdieb musste seine Beute zurücklassen +++ Obduktion zu tödlichem Unfall durchgeführt - Ermittlungen dauern an.
Vorgetäuschter Kondomkauf
Gestern Nachmittag hatte es die Verkäuferin (56) eines Erotikfachgeschäftes in der Merseburger Straße mit zwei scheinbar feilschenden Kunden zu tun. Es war abends, gegen dreiviertel sechs, als das Pärchen den Laden betrat. Vielleicht fehlte ihnen für eine gelungene Abendgestaltung nur das passende Accessoire, jedenfalls liefen sie zielstrebig auf ein Regal für vielversprechende Lusterfüllung mittels hauchdünner Ummantelung zu: Kondome, zum Preis von 8,99 Euro, waren die Wahl der Dame. Diese gedachte sie mit einem 100 Euro-Schein zu bezahlen.
Als die Verkäuferin der Kundin das Wechselgeld in die Hand legte, begann diese bereits um den Preis der Ware zu handeln. Sie meinte, dass die Kondome doch nur fünf Euro kosten würden. Es entspann sich eine Diskussion über den Wert der Präservative, dem die Verkäuferin irgendwann ein Ende bereitete, indem sie das gesamte Wechselgeld zurücknahm, der Kundin den 100-Euro-Schein zurückgab und die Ware einbehielt. Zügig, ohne weiteres Murren, verließ das Paar den Laden und verschwand. Erst beim Nachzählen des Wechselgeldes, welches die 56-Jährige zurück in die Kasse legen wollte, fiel ihr auf, dass 50 Euro fehlten. Sie zählte mehrmals nach – auch den kompletten Inhalt der Kasse – aber es blieb dabei: Es fehlten 50 Euro. Nun war es offensichtlich: Sie war dem feilschfreudigen Pärchen auf den Leim gegangen. Der komplette Kauf und die Diskussion waren inszeniert gewesen, um sie abzulenken. So hatte die Frau den 50-Euro-Schein des Wechselgeldes behalten können, ohne überhaupt etwas zu kaufen.
Die beiden Kunden konnten durch die Verkäuferin im Nachgang wie folgt beschrieben werden:
Die Frau:
– ca. 170 – 175 cm groß
– zwischen 25 – 30 Jahre alt
– schlanke Gestalt
– sie sprach gebrochenes Deutsch
Der Mann:
– ca. 170 – 175 cm groß
– zwischen 25 – 30 Jahre alt
– schlanke Gestalt
– schwarze, kurze Haare
– trug vermutlich eine schwarze Lederjacke
Das Paar sprach eine Sprache, die die Verkäuferin nicht verstand, vom Erscheinungsbild her wirkten sie auf sie allerdings osteuropäisch. Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt oder den beiden unbekannten Tätern geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Südwest, Ratzelstraße 222 in 04207 Leipzig, Tel. (0341) 9460 – 0 zu melden.
Erpresser gingen leer aus
Auf dem Heimweg wurde ein 26-Jähriger in der Eisenbahnstraße gegen 02:30 Uhr durch zwei Unbekannte “höflich” angehalten. Sie schlugen ihm mit der Hand gegen die Brust und stoppten ihn so. Anschließend baten sie im “freundlichen Ton” um die Herausgabe seiner Bargeldbestände. Um der Bitte Nachdruck zu verleihen, drohten sie ihm mit einem Messer. Da das der 26-Jährige nicht einsah, schlug er einem der Erpresser gegen die Schulter, nahm die Beine in die Hand und flüchtete ins schützende Heim. Anschließend rief er die Polizei. Die Erpresser beschrieb er folgendermaßen:
1. Täter
– 20 bis 28 Jahre alt,
– dunkler Bart,
– er trug eine dunkle Hose und schwarze Jacke und
– hantierte mit dem Messer
2. Täter
– trug eine dunkle Hose und schwarze Jacke
– auch er hatte einen dunklen Bart und
– dunkle, kurze Haare.
Die Polizei ermittelt.
Einbruch in Forschungsinstitut
Eine Mitarbeiterin (35) stellte Montagmittag den Einbruch in einer Außenstelle des Instituts in der Puschstraße fest. Sie rief die Polizei. Beamte ermittelten, dass zunächst eine Fensterscheibe eingeschlagen und dann das Fenster entriegelt worden war. Der Täter stieg ein und öffnete gewaltsam noch zwei Türen. Er durchsuchte alles und verschwand mit diversen Werkzeugen, einem Laptop, einer Kaffeemaschine, Gutscheinen sowie Hundespielzeug und -futter. Zurückgelassen hatte der Einbrecher dafür zwei Blumensträuße, einen Sack Kartoffeln und eine Tüte mit Eiern. Ob er sich damit “bedanken” wollte oder ob er seine Einkäufe samt Diebesgut nicht gemeinsam wegschleppen konnte, konnte noch nicht ermittelt werden. Die Höhe des Diebstahl- und des Sachschadens liegt bei je 2.000 Euro.
Sparschwein entführt
Gestern Mittag erschienen in einem Optikerladen in der Delitzscher Landstraße zwei Damen, die sich anschicken wollten, einen Kontaktlinsenreiniger zu kaufen. Eine von ihnen zauberte einen 100-Euro-Schein hervor, mit dem bezahlt werden sollte. Die Verkäuferin (32) hielt den Schein nur kurz in der Hand, als sie ein ungutes Gefühl überkam. Irgendwie fühlte sich das Geld nicht echt an. Unter dem Vorwand, nicht so viel Bargeld als Wechselgeld zur Verfügung zu haben, schickte sie die Kunden in eine gegenüberliegende Bank, um den Schein dort eintauschen zu lassen. Die Damen lächelten, nickten, verließen den Laden, betraten die Bank jedoch nicht.
Vielleicht hätte sich der Verdacht des Falschgeldes bestätigt, die 32-Jährige dachte vorerst jedenfalls nicht weiter darüber nach. Erst als sie später eine Kundin bediente und diese ihr Trinkgeld überlassen wollte, fiel der Verkäuferin auf, dass das Sparschwein, welches für diese Zwecke auf dem Tresen stand, fehlte. Da zwischenzeitlich sonst niemand den Laden betreten hatte und das Schwein davor noch dagewesen war, kam nur eine plausible Erklärung in Betracht: Das kleine Schwein, verziert mit Küssen, war durch die beiden Kundinnen mit dem 100-Euro-Schein gestohlen worden.
Die Frauen konnten wie folgt beschrieben werden:
– die eine etwa Ende 20 Jahre und zierlich,
– die andere etwa 35 Jahre alt und korpulent,
– beide dunkle lange Haare,
– südländischer Typ,
– beide trugen Daunenjacken, eine schwarz, die andere blau,
– die schwarze Jacke hatte auf dem Rückenteil eine unbekannte Aufschrift.
Im Sparschwein hatte sich Bargeld in einer Höhe von etwa 50 Euro befunden.
Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt oder den unbekannten Täterinnen geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Leipzig-Nord, Essener Straße 1 in 04129 Leipzig, Tel. (0341) 5935 – 0 zu melden.
Einbrecher ließ Fahrrad zurück
Zu einem recht kuriosen Einbruchsversuch kam es in der vergangenen Nacht in der Leplaystraße. Ein aufmerksamer Nachbar hörte untypische laute Geräusche und vermutete einen Einbruch im Haus. Er rief die Polizei. Die eintreffenden Beamten stellten an der Tür eines Ladengeschäftes im Haus Einbruchsspuren fest. Die Tür war jedoch verschlossen. Vom Täter fehlte jede Spur; es stand aber ein Damenfahrrad am Ort, welches niemandem aus dem Haus gehörte. Im angebrachten Korb fanden die Beamten Einbruchswerkzeug und Backwaren. Das Fahrrad war nicht als gestohlen gemeldet. Da es aber fast neuwertig ist, gehen die Beamten davon aus, dass es nicht Eigentum des Einbrechers ist. Vermutlich hat der wahre Eigentümer den Diebstahl noch gar nicht bemerkt.
Oldtimerdieb musste Beute zurücklassen
Am Sonntagnachmittag stellte der Eigentümer eines Oldimers Mercedes 280C fest, dass sein Fahrzeug aus der Tiefgarage in Leipzig, Holzhäuser Straße, entwendet wurde. Er erstattete Anzeige bei der Polizei. In der Nacht zum Montag fuhr ein Wagen der Polizei in Beucha Streife. Als sich der Wagen gegen 00:30 Uhr einem auffälligen Mercedes Oldtimer näherte, öffnete sich die Fahrertür und eine männliche Person flüchtete aus dem Fahrzeug, so dass die Beamten ihn nicht einholen konnten. Sie nahmen daher den Oldtimer näher unter die Lupe. Am Fahrzeug war eine dreieckige Seitenscheibe eingeschlagen und unter dem Lenkrad hingen Kabel herunter. Die Beamten stellten fest, dass es sich um das zuvor in Leipzig entwendete Fahrzeug handelte. An diesem waren falsche Kennzeichen angebracht, die ebenfalls als gestohlen gemeldet waren.
Zeugen, die das Fahrzeug gesehen haben und Hinweise zum Fahrer geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Grimma, Köhlerstraße 3 in 04668 Grimma, Tel. (03437) 708925-100 oder beim Polizeirevier Südost, Richard-Lehmann-Straße 19 in 04177 Leipzig, Tel. (0341) 3030 -100 zu melden.
Obduktion durchgeführt – Ermittlungen dauern an
Nach dem tödlichen Unfall auf der Verbindungsstraße Borna – Geithain vom Sonntagmorgen bleibt eine Frage offen: “Warum lag der junge Mann vor dem Unfall auf der Straße?” Im Ergebnis der durchgeführten Obduktion verstarb der junge Mann an den beim Verkehrsunfall erlittenen schweren Verletzungen. Hinweise auf eine sonstige äußere Gewalteinwirkung konnten nicht festgestellt werden. Die Untersuchungen zur Frage einer möglichen Beeinflussung durch berauschende Mittel dauern an. Ebenso wird geprüft, ob möglicherweise gesundheitliche Probleme dazu führten, dass der junge Mann auf der Straße lag. Wie er an die spätere Unfallstelle gelangte, konnte bisher ebenfalls noch nicht geklärt werden. Gegen die Unfallverursacherin wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Tatvorwurfs der fahrlässigen Tötung eingeleitet. Die Ermittlungen dauern an.
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