Eine 73-jährige Frau lief gegen 10 Uhr letzten Freitag, 19. September, auf der Straße des 18. Oktober, als in Höhe eines dortigen Wohnheims ein Auto hielt. Von der Beifahrerseite winkte sie eine Frau heran. Der Fahrer fragte dann in gebrochenem Deutsch nach der Uni-Klinik. Dort würde der schwerverletzte Sohn einer seiner Mitarbeiter liegen. Da er die Beschreibung jedoch nicht verstand, sollte sie ihm den Weg zeigen. Sie stieg ein und fuhr mit beiden dorthin.

Zwischenzeitlich telefonierte er angeblich mit einer Ärztin und er gab an, dass sie noch nicht ins Krankenhaus könnten. Die hilfsbereite 73-Jährige bot nun dem Paar, bei ihr zu Hause warten. Die Unbekannten nahmen das Angebot an. In der Wohnung deponierte er mit Einverständnis der Mieterin “wichtige Unterlagen” und eine schwarze Aktentasche, in die er ein größeres Geldbündel unbekannter Währung packte und verschloss. Danach telefonierte der Mann mehrfach mit der “Ärztin” und gab in mehreren Gesprächen mit der hilfsbereiten Frau an, Geld für die Operation des Kindes zu benötigen, wofür er jedoch einen größeren Betrag brauche.

Die 73-Jährige bot nun an, gemeinsam zur Sparkasse zu fahren, um Geld – eine vierstellige Summe – abzuheben. Dort hinein wurde sie von der unbekannten Frau begleitet. Als sie die größere Summe abheben wollte, fragte die aufmerksame Angestellte die ältere Dame, warum sie so viel auf einmal haben wolle. Sie erklärte es. Die Bankangestellte äußerte ihre Zweifel und wollte in der Klinik nachfragen. Während dieses Gesprächs verließ die Unbekannte die Filiale. Wenig später waren Auto – eine weiße Limousine – und Insassen nicht mehr an Ort und Stelle. Nun verständigte die 73-Jährige, die zum Glück kein Geld einbüßte, von zu Hause aus die Polizei.

Sie gab eine detaillierte Personenbeschreibung ab:

Mann:
– 45 bis 50 Jahre alt, 1,65 m bis 1,70 m groß, schlank
– gepflegtes Äußeres, sprach deutsch mit Akzent
– war bekleidet mit buntkariertem Hemd, dunkler Stoffjacke, dunkler Hose, Schiebermütze, trug Halskette mit Anhänger
– gab an, aus Budapest zu stammen, ebenso seine Begleiterin.

Frau:
– 50 bis 55 Jahre alt, ca. 1,60 m groß, kräftige Figur
– schwarze, schulterlange, strähnige Haare
– ungepflegtes Äußeres
– war bekleidet mit schwarzem knielangen Rock, schwarzer Strumpfhose, hellbrauner Jacke sowie schwarzen Pumps.

Der zweite Fall ereignete sich am gleichen Tag, gegen 14:15 Uhr in Gohlis. Dort war eine 77-jährige Frau auf der Breitenfelder Straße unterwegs. Zwischen Hölderlin- und Stauffenbergstraße stand eine weiße Limousine mit ausländischem Kennzeichen am Straßenrand. Ein Mann und eine Frau saßen im Auto. Der Fahrer sprach die Vorbeilaufende an und gab vor, in einer Notlage zu sein: Der Bruder seiner Frau hätte auf der Autobahn einen schweren Unfall gehabt und liege jetzt in einem Leipziger Krankenhaus. Da er den Weg nicht kenne, solle sie doch beide dorthin begleiten. So stieg auch diese hilfsbereite ältere Dame, die den Ausführungen Glauben schenkte, ins Auto und fuhr mit ihnen ins St. Georg. Dort angekommen, klingelte das Handy des Mannes. Er gab an, jetzt nicht zum Schwager zu können, da er gerade operiert werde. Auch die 77-Jährige bot beiden an, bei ihr zu Hause zu warten. Dort lief dann alles ebenso ab, wie im ersten Fall.

Es endete damit, dass die Frau mit beiden zu einer Sparkassen-Filiale fuhr, eine niedrige vierstellige Summe abhob und diese dem Mann im Auto vor ihrem Wohnhaus in der Breitenfelder Straße übergab. Merkwürdig kam der älteren Damen jedoch vor, dass jetzt noch ein weiterer Mann im Auto saß. Nach zwei Stunden wollte der Fahrer wieder bei ihr sein und den Betrag zurückgeben. Doch es erschien niemand. Als der Frau alles “spanisch” vorkam, ging sie zur Polizei, nahm gleich die bei ihr deponierte Tasche mit und erstattete Anzeige. Auch sie gab eine detaillierte Personenbeschreibung, bei der es sich um die gleichen Personen handelt.

Wer hat Beobachtungen gemacht, wer kann sachdienliche Hinweise geben. Zeugen melden sich bitte bei der Leipziger Kripo, Dimitroffstr. 1, Telefon (0341) 96 64 66 66.

Auf dem Fahrrad bestohlen

Während sie gestern Abend mit dem Rad unterwegs war, wurde einer 32-Jährigen die Handtasche aus dem Fahrradkorb gestohlen. Die Frau telefonierte am Roßplatz noch mit ihrem Handy und steckte es anschließend in die Tasche. Am Bayrischen Platz musste sie dann feststellen, dass ein Langfinger zugegriffen hatte: Die Tasche mitsamt Handy, Schlüsseln und Geldbörse war verschwunden.

Schneller Erfolg

Immer wieder geben die Bürgerinnen und Bürger Dieben die Gelegenheit, schnell zum Erfolg zu kommen. Ein Auto ist eben nicht so sicher wie ein Tresor. Diese Erfahrung musste jetzt wieder eine 28-jährige Halterin eines Opel Corsa machen. Sie stellte gestern Nachmittag ihr Fahrzeug vor einem Grundstück in der Koburger Straße ab. Nur wenige Minuten später kam sie wieder zum Auto und musste feststellen, dass ein unbekannter Täter die Seitenscheibe der Beifahrertür eingeschlagen und die auf dem Sitz liegende Handtasche entwendet hatte. In der Handtasche befanden sich eine Geldbörse mit einem geringen zweistelligen Bargeldbetrag, Führerschein, Fahrzeugschein, EC-Karten und andere persönliche Papiere und Unterlagen sowie ein Handy Samsung Galaxy S2. Der Stehlschaden beläuft sich auf ca. 400 Euro, der Sachschaden auf ca. 500 Euro.

Fahrspurwechsel mit Folgen

Der Fahrer (20) eines VW Polo war gestern auf der Dresdner Straße unterwegs. Als er auf die linke Spur wechselte, übersah er einen Toyota Lexus. Der Fahrer (50) versuchte, um einen Zusammenprall zu vermeiden, auf die Straßenbahngleise auszuweichen. Dort beachtete er jedoch eine Straßenbahn der Linie 7 (Fahrer: 59) nicht und stieß mit dieser zusammen. Verletzt wurde zum Glück niemand. An allen Fahrzeugen entstand Schaden von insgesamt 9.000 Euro. Gegen den 20-Jährigen wurde Verwarngeld in Höhe von 35 Euro erhoben.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar