Die Polizei warnt vor sogenannten "Umarmern", die in der Innenstadt ihr Unwesen treiben +++ Um die Konfrontation mit der Polizei zu vermeiden, verspeiste ein Ladendieb seinen Ausweis +++ In der Glafeystraße wurde eine Straßenbahn vom einem Audi ausgebremst.

Trickdiebe in der Innenstadt aktiv

Auf dem Weg in Richtung Hauptbahnhof begegnete gestern ein junger Leipziger (26) zwei Männern, die ihn in brüchigem Deutsch ansprachen. Obwohl er kaum ein Wort verstand, ihn einer der Männer am Rücken berührte und die beiden dann plötzlich wieder ihres Weges gingen, weckte das Ereignis zunächst keinen Argwohn. Erst etwas später bemerkte er das Fehlen seines Portemonnaies samt Bargeld, EC-Karte und Ausweisen. Da die Täterbeschreibungen und das Handeln der Trickdiebe zum Vorgehen der sogenannten “Umarmer” passen, warnt die Polizei – wiederholt – vor deren Agieren.

Passanten sollten sich vom freundlichen und bisweilen überschwänglichen Auftreten der zwei bis drei Täter (südländischer Typ) nicht täuschen lassen. Das Ansprechen, Berühren und Umarmen dient lediglich der geschickten Ablenkung, während mitgeführte Wertgegenstände wie Mobiltelefone und Geldbörsen entwendet werden. Da die Masche häufig in den Abend- und Nachtstunden gegenüber Besuchern von Restaurants, Bars oder Diskotheken probiert wird, richtet sich der Warnappell insbesondere an diese Personengruppen.

Aggressionsabbau?

In der Nacht lief ein 25-Jähriger in der Ernst-Toller-Straße von Fahrzeug zu Fahrzeug und schlug und trat dabei immer wieder auf die Außenspiegel der am Straßenrand geparkten Autos ein. Bei einem silberfarbenen Ford Focus war sein Bemühen schließlich von Erfolg gekrönt – der rechte Außenspiegel zerbarst. Schließlich verschwand der Unhold – wie es ein Anwohner (30) beobachten konnte – in einem der nahegelegenen Hauseingänge. Später konnte der Mann durch die herbeigerufenen Gesetzeshüter in einem der Häuser angetroffen und namentlich bekannt gemacht werden. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung eröffnet.

Ausweis verspeist

Nährstoffreich und sättigend konnte der Genuss eines Ausweisdokuments bestimmt nicht gewesen sein. Auslöser für diesen kulinarischen Ausflug war jedoch die Tatsache, dass der Speisende (20) gestern Abend am Lindenauer Markt vom Ladendetektiv dabei erwischt wurde, wie er versucht hatte, Tabak, Süßigkeiten und olfaktorische Produkte zu stehlen. Immerhin hatten diese Gegenstände einen Wert von über 100 Euro. Die Aussicht, daraufhin mit der Polizei konfrontiert zu werden, brachte den Ladendieb dazu, sein Ausweisdokument zu verspeisen. Letzten Endes brachte es nichts – außer einem geringfügig gefüllten Magen – denn die Gesetzeshüter haben Mittel und Wege, auch die Identität eines Ausweisungsunwilligen zu erlangen. Anzeige wird nun nicht nur wegen Ladendiebstahl, sondern auch wegen Urkundenunterdrückung erstattet.

Zeugenaufruf zur Ampelschaltung

Der Fahrer (54) eines VW Golf Plus befuhr gestern, gegen 14:30 Uhr, die Straße am Sportforum in Richtung Leutzsch. An der Goyastraße kam es dann zum Zusammenstoß mit einem Fiat Stilo (Fahrerin: 32), welche im Gegenverkehr unterwegs war und nach links in die Goyastraße abbiegen wollte. In Folge der Kollision erlitten beide beteiligte leichte Verletzungen; der Sachschaden beläuft sich auf je 5.000 Euro. Die Frage der Verursachung konnte noch nicht zweifelsfrei geklärt werden.

Es werden daher Zeugen gesucht, die Angaben zur Schaltung der Ampel geben können. Hinweisgeber wenden sich bitte an die VPI Leipzig, Schongauerstraße 13, 04328 Leipzig, Tel. (0341) 255-2847.

Straßenbahn ausgebremst

Was im Kopf eines Mannes vorgeht, der seinen Pkw vor eine Straßenbahn setzt und eine Vollbremsung macht, ist nicht begreifbar. Dass in diesem Fahrzeug dann aber auch noch drei weitere Personen saßen, ist unvorstellbar.

Gestern Abend befuhr ein Mann (24) mit seinem Audi A 6 die Glafeystraße in Leipzig-Stötteritz. Eine auf der Arnoldstraße in nördlicher Richtung fahrende Straßenbahn ließ er passieren. Danach bog er nach links ab und folgte der Bahn. Schnell hatte er sie überholt und scherte abrupt und unerwartet vor der Bahn ein und machte eine Vollbremsung. Der Straßenbahnfahrer (42) setzte zwar sofort eine Notbremsung ein, doch konnte er die Kollision mit dem Audi nicht verhindern. Durch den Aufprall wurden einer der hinten sitzenden Personen und der Beifahrer (20, 24) leicht verletzt. Der dritte Insasse (24) und der Fahrer blieben unverletzt. Auch in der Straßenbahn wurde niemand verletzt. Gegen den 24-jährigen Fahrer wird nun wegen Nötigung im Straßenverkehr ermittelt – was ihn zu diesem Manöver veranlasste, steht bisher allerdings noch im Dunkeln. Der Gesamtsachschaden wird mit etwa 6.000 Euro angegeben.

Tanken mit Hindernissen

Um zu tanken hielt gestern, gegen 20 Uhr, ein 42-Jähriger mit seinem VW Polo an der Zapfsäule der Tankstelle in der Georg-Schumann-Straße und wartete bis die Insassen eines ihm gegenüber stehenden, roten VW Golfs zurückkehrten, um wegzufahren. Vorher gelangte der 42-Jährige nicht nahe genug an die Zapfsäule, um tanken zu können. Wenig später verließen zwei Männer im Alter zwischen 20 und 22 Jahren den Tankstellen-Shop und stiegen in den Golf. Der Fahrer startete den Wagen und fuhr zweimal dicht und frontal auf den Polo auf. So wollte er den 42-Jährigen zum Zurückfahren nötigen. Schließlich setzte der Golf-Fahrer wütend ein Stück zurück, scherte aus und umfuhr ruckartig das unliebsame Hindernis. Dabei streifte er den Seitenspiegel des Polos, der zerkratzt wurde. Doch das bewegte den Verkehrsrowdy nicht weiter. Er setzte seine Fahrt, ohne anzuhalten, fort und verschwand in unbekannte Richtung.

Die Polizei ermittelt nun wegen Nötigung und unerlaubtem Entfernen vom Unfallort. Zeugen, die Hinweise auf den roten Golf oder auf die Insassen geben können, werden gebeten, sich bei dem Polizeirevier Leipzig-Nord, Essener Straße 1 in 04129 Leipzig, Tel. (0341) 5935-0 zu melden.

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