Überraschende Wende im Mordfall Jasmin. Der Hauptverdächtige Sebastian S. (23) hat laut Medienberichten gestanden, die Frohburgerin (19) getötet zu haben. Das Motiv liegt weiter im Dunkeln. Sebastian S. war am 6. Juni gemeinsam mit dem späteren Opfer und einem Bekannten in einer Naunhofer Diskothek feiern. Auf dem Rückweg nahm die junge Auszubildende beide Männer im Auto mit.

Nachdem sie einen Begleiter zu Hause in Otterwisch abgesetzt hatte, war sie mit S. allein im Fahrzeug unterwegs.

Weshalb das Geschehen dann eskaliert sei, wissen die Ermittler noch nicht. “Mein Mandant bedauert das Geschehene außerordentlich und ist über sich selbst entsetzt”, lässt sich sein Verteidiger Rainer Wittner zitieren. Der Jurist teilte mit, es habe sich keineswegs um eine Beziehungstat gehandelt. Sein Mandant habe sich aufgrund der Entsetzlichkeit der Tat entschlossen, bei deren Aufklärung mitzuwirken.

Während einer Tatortbegehung zeigte S. den Mordermittlern die Stelle, an der er sein Opfer getötet habe. Die Beamten müssen jetzt klären, ob die Angaben des Mannes stimmig sind. Weiterhin habe er die Polizisten zu Beweisstücken geführt, die er im Umfeld des Tatorts versteckt hatte, darunter Jasmins Handtasche.

Weil sich der Täter nicht zu seinem Motiv geäußert hat, tappen die Beamten in diesem Punkt noch im Dunkeln. Ein psychiatrisches Gutachten soll klären, ob Sebastian S. zum Tatzeitpunkt schuldfähig gewesen ist. Als ihn Polizisten am Samstag nach der Vermisstenanzeige durch Jasmins Eltern befragen wollten, stand der Hauptverdächtige unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol.

Jasmins Leichnam war am Pfingstmontag in einem Waldstück nahe Hopfgarten (Landkreis Leipzig) aufgefunden worden. In der Wohnung von Sebastian S. fanden die Ermittler am gleichen Tag persönliche Gegenstände der Verstorbenen. Seither sitzt er in Untersuchungshaft.

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