Die Brüder Jan (33) und Frank S. (25) sowie Mario B. (33) müssen nicht hinter Schloss und Riegel. Das Leipziger Landgericht sprach das Trio am Donnerstag vom Vorwurf der Verabredung zum Mord frei. Laut Anklage sollten die Männer geplant haben, einen Dresdner Drogendealer zu töten, der zuvor in die Ermordung ihres Geschäftspartners Diego M. (23) verwickelt gewesen sein soll.
Vor Gericht kollektives Schweigen. Der Indizienprozess erstreckte sich über fünf Monate. Die Beweisaufnahme gestaltete sich langwierig und bisweilen zäh. Am Ende haben sich die Mühen der Verteidiger gelohnt. “Eine Verabredung zum Mord erfordert, dass alle Beteiligten einen genauen Plan haben müssen”, erklärt Gerichtssprecher Hans Jagenlauf. “Dieser Nachweis war hier nicht möglich.”
Der Prozess warf für die Öffentlichkeit ein neues Licht auf die Erschießung Diego M.s am Bahnhof Leutzsch am 19. Mai 2013. Der Getötete schuldete dem Dresdner Pizzeria-Mitarbeiter Vincenzo G. 70.000 Euro. Für die Schulden sollten anschließend Diego M.s Freunde geradestehen. Diese planten nach Erkenntnissen der Kriminalpolizei als Reaktion auf den Tod Diego M.s, den Italiener selbst zu beseitigen.
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Die Anklage in dem Fall stützt sich auf drei Grundannahmen. Jan H. sei von Vincenzo G. bedroht worden und wollte den Italiener daraufhin persönlich beseitigen. Sein Bruder Frank habe sich bereit erklärt, den Dresdner auszukundschaften. Mario B. soll versucht haben, die Tatwaffe zu organisieren. Die Erkenntnisse der Ermittler stützten sich im Wesentlichen auf umfangreiche Observations- und Abhörmaßnahmen.
Die Staatsanwaltschaft beantragte letzten Endes, die Männer zu langjährigen Haftstrafen zu verurteilen. Die Verteidiger fordern Freispruch und bekamen Recht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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