Polizeibericht: Taubstumme, Wilderer, SEK-Einsatz

Die Polizei warnt vor angeblichen Taubstummen, die in der Innenstadt Geld für's eigene Portemonnaie sammeln +++ In Frohburg haben Wilderer gewütet +++ In Belgershain musste das SEK eine Wohnung erstürmen.

“Taubstumme” sammeln Geld

Am Samstag sind im Bereich der Leipziger Innenstadt zwei Frauen aufgefallen, die Geld für Spenden erbettelten. Hierbei gaben sich die Frauen durch Gestik und Mimik als taubstumm aus und führten einen Zettel mit sich, der darauf hinwies, dass Gelder für ein Taubstummen-Zentrum in Leipzig gesammelt werden sollten.

Wer kein Geld hergab, wurde böse angeschaut und teilweise sogar angerempelt. Nach mehreren Hinweisen durch Passanten konnten die beiden Frauen gefasst werden. Die Polizei brachte die 23 und 26 Jahre alten Damen auf’s Revier.

Dort stellte sich heraus, dass die Sammelliste gefälscht war. Das Geld sollte zum Eigenbedarf genutzt werden. Die Polizei warnt daher vor vermeintlichen Spendensammlern im Stadtgebiet Leipzig. In der letzten Woche kam es mehrfach vor, dass angeblich Taubstumme Gelder sammeln.

Hierbei handelte es sich um eine Gruppierung von Personen südländischen Typs, die Passanten versuchen zu täuschen. Es wird darauf hingewiesen, dass laut einer Stadtverordnung Spendensammelaktionen bei der Stadt anmelde- und erlaubnispflichtig sind. Das heißt, ein “legaler Sammler” muss ein Dokument der Stadt Leipzig – mit Wappen, Stempel und Unterschrift – mit sich führen, welches er auf Verlangen vorzeigen muss.

Ein Genehmigungsschreiben des Vereins oder Verbandes, für den gesammelt wird, muss hingegen nicht mitgeführt werden. Wird von einer Person oder Gruppierung für den Stadtverband der Hörgeschädigten e.V. gesammelt, so muss eine Genehmigung vom Vorsitzenden des Verbandes vorliegen.

Ob solch eine Erlaubnis erteilt wurde, kann beim Stadtverband für Hörgeschädigte unter folgender Telefonnummer: 0341/ 912 48 00 oder per Mail: kontakt@deafs-leipzig.de erfragt werden.

Wilderer unterwegs

Im Frohburger Ortsteil Schönau haben Wilderer über den Jahreswechsel innerhalb eines befriedeten Geheges ein Dammkalb erlegt. Der zuständige Jäger entdeckte am 2. Januar, dass eines der Kälber fehlte. Auf der Weide lag nur ein Teil des Felles. Vom Kalb fehlte jede Spur. Am 20. Januar stellte der Mann fest, dass einer der Zuchthirsche eine Verletzung im Bauch hatte. Das Tier quälte sich nur noch und wurde daher vom Jäger erlegt. Es konnte ein Einschussloch entdeckt werden, welches sich direkt im Bauch, unterhalb der Rippen befand.

Der Jäger geht davon aus, dass das Tier angeschossen wurde, als eines der Kälber erlegt wurde. Weiterhin vermutet er bei der verwendeten Munition der Wilderer – anhand der Größe des Einschussloches – ein Kaliber 8 oder 9.

Die Polizei sucht nach Zeugen, die zwischen Neujahr und dem zweiten Januar in Schönau etwas Ungewöhnliches beobachtet haben. Das Kalb selbst hätte in etwa 35 – 40 kg wiegen müssen.

Und da der Zaun des Wildgeheges unbeschädigt ist, kann davon ausgegangen werden, dass das erlegte Tier über die zwei Meter hohe Einfriedung gehoben wurde.

Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt oder den Wilderern geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Borna, Grimmaische Straße 1a in 04552 Borna, Tel. (03433) 244-0 zu melden.

SEK stürmt Haus in Belgershain

Das Spezialeinsatzkommando war am Sonntag in Belgershain im Einsatz. Ein 34-Jähriger, der seinen Nachbarn gehindert hatte, dessen Pkw vom Nachbargrundstück zu fahren, und nach kurzer verbaler Auseinandersetzung auch handgreiflich wurde, versteckte sich vor der Polizei in den eigenen vier Wänden. Zuvor hatte er der Mutter des Nachbarn angedroht, das Haus anzuzünden.

Der Täter weigerte sich, die Polizisten einzulassen. Außerdem drohte er, auf eintretende Beamten schießen zu wollen. Nachdem alle Kontaktversuche im Sande verliefen, stürmten die Spezialkräfte gegen Mitternacht das Haus. Der Täter drohte nun, sich aus dem zweiten Stock stürzen zu wollen. Dies konnten die Beamten rechtzeitig verhindern. Der Notarzt verfügte die Einweisung in eine psychiatrische Klinik.

Lok gegen Dynamo

Die Endrunde der Hallenkreismeisterschaft in der Stadthalle Belgern (Nordsachsen) war eine überwiegend erfreuliche Veranstaltung, an der verschiedene Mannschaften der Kreisliga Ost teilnahmen. Leider tauschten zwei rivalisierende Fußballfans ihren Standpunkt nicht nur verbal aus. Als sich die beiden Herren am frühen Abend im Eingangsbereich der Halle trafen, erkannten sie sich anhand der Fanutensilien sofort als Rivalen.

Warum also lange Worte wechseln? Kurzschlussentschlossen schubste der 35-jährige Anhänger des 1. FC Lokomotive Leipzig den 31-jährigen Fan von Dynamo Dresden. Obwohl beide Mannschaften nicht am Turnier teilnahmen, orientierte sich das Verhalten womöglich an der Tabellensituation der Vereine.

Es bewegte sich am unteren Rand der Möglichkeiten. Durch den Rempler fiel der Geschubste zu Boden, wobei er sich noch abfangen wollte. Doch die Schutzbewegung endete mit einer Schnittverletzung an der rechten Hand. Schuld war eine zerberstende Bierflasche. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Schwerer Verkehrsunfall in Südvorstadt

Der Fahrer (20) eines Renault Clio befuhr die Richard-Lehmann-Straße stadtauswärts. An der Kreuzung Karl-Liebknecht-Straße bog er nach links ab. Dabei beachtete er einen entgegenkommenden Dacia Sandero nicht und stieß mit dem Pkw zusammen. Beide Fahrer verletzten sich leicht. Der Dacia-Fahrer (60) musste stationär behandelt werden.

An den Fahrzeugen entstand Schaden in Höhe von ca. 16.000 Euro. Beide Pkw mussten abgeschleppt werden. Da Betriebsmittel ausliefen, kamen Feuerwehrleute zum Einsatz. Mitarbeiter der Stadtreinigung waren dann zum Reinigen der Fahrbahn eingesetzt. Der Renault-Fahrer hat sich wegen fahrlässiger Körperverletzung zu verantworten.

Kimberly ist heimgekehrt

Kimberly S., die seit dem 23. Dezember vermisst wurde, ist gestern gesund nach Hause zurückgekehrt. Die Polizei hatte am 24. Januar öffentlich nach der Teenagerin gefahndet.