Im Stadion sorgten 4.800 Rostocker am Samstag für prächtige Stimmung. Ausschreitungen blieben den 23.421 Zuschauern erspart, das Spiel endete mit 1:2 zugunsten der Rostocker Gäste. Vor der Partie suchten die angereisten Hansa-Fans am Samstag den Konflikt mit der Polizei. Und bereits am Vorabend des Spiels vom 23. November griffen Unbekannte den RB-Fanshop am Neumarkt an.
Ab 10.30 Uhr trafen sich 1.800 Rostocker am Richard-Wagner-Platz. Von dort marschierten sie ab 11.35 Uhr, eskortiert von der Polizei, zum Zentralstadion. Kaum hatten sich die Hansa-Fans, angeführt von der Ultra-Gruppe “Suptras”, in Bewegung gesetzt, knallen die ersten Böller. In der Pfaffendorfer Straße entzünden Supporter ein bengalisches Feuer und schießen Leuchtspurmunition in den Himmel.
Die Polizei stoppt den Aufzug. Fans aus den ersten Reihen liefern sich Schubsereien mit den Beamten. Eine volle Bierflasche fliegt durch die Luft. Ein Wasserwerfer fährt auf. “Das ist wie im Krieg”, kommentiert eine verängstigte Seniorin die Szenerie. Erst nach Verhandlungen zwischen Fanprojekt, Polizei und Ultras dürfen die Rostocker weiterlaufen. Die kurze Denkpause hält die erlebnisorientierten Fans nicht von der Begehung weiterer Straftaten ab. Die Polizei filmt den Aufzug mit mehreren Kameras. Mehr können die Beamten vorerst nicht ausrichten.
Als der Marsch gegen 13 Uhr das Stadion erreicht, versuchen Fans, zwei Eingänge zu stürmen.
“Gegen 13.12 Uhr drangen circa 200 Rostocker Fans in das Stadion ohne Kontrolle ein”, berichtet Polizeisprecher Uwe Voigt. Ein Eingangstor beschädigten die Randalierer schwer. Es kann nicht mehr benutzt werden.
“Im Bereich der Zugänge für Gästefans kam es zu massiven Versuchen, die Kontrollen gewaltsam zu überwinden und den Einsatz von Pyrotechnik”, schildert Voigt. “Die Einlasskontrollen konnten ohne den Einsatz von Polizeibeamten nicht durchgeführt werden, da immer wieder versucht wurde die Kontrollkräfte des Sicherheitsdienstes anzugreifen, um unkontrolliert in das Stadion zu gelangen.”
Die Beamten zeigten massive Präsenz und griffen auch zum Pfefferspray. “Danach verlief der Einlass ruhig über einen Eingang”, so Voigt. “Dadurch kam es zu Verzögerungen beim Einlass.” 17 Polizisten erlitten Knalltraumata. Insgesamt wurden 22 Beamte leicht verletzt. Vier Personen landeten vorübergehend im Gewahrsam. Sie sollen Flaschen und Pyrotechnik geworfen und Polizisten beleidigt haben.
Bereits in der Nacht hatten Unbekannte den RB-Fanshop am Neumarkt attackiert. Die Täter demolierten mit Gegenständen die Glasfront und zündelten an einem Papierkorb. Die Polizei ermittelt.
Zum Spielbericht vom 23. November 2013 auf L-IZ.de
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