Beamte der Staatsanwaltschaft Dresden und des Landeskriminalamtes Sachsen durchsuchten am gestrigen Dienstag in Dresden, Stuttgart, in der Nähe von Köln, Frankfurt, Traunstein sowie in Salzburg (Österreich) die Geschäftsräume von rund 30 Firmen sowie Privaträume von acht Beschuldigten (35 - 55 Jahre), darunter sechs Deutsche. Gegen die Beschuldigten wird als Verantwortliche der in Dresden ansässigen "Infinus"-Gruppe wegen Betrugs ermittelt.
Die Beschuldigten sollen bei der Ausgabe von Orderschuldverschreibungen in Verkaufsprospekten unrichtige Angaben zur Vermögens- und Ertragslage der Emittenten gemacht haben. Derzeit sollen etwa 25.000 Kunden mit einem Anlagevolumen von insgesamt rund 400 Millionen Euro betroffen sein.
Die sechs deutschen Beschuldigten wurden aufgrund bestehender Haftbefehle festgenommen. Das Amtsgericht Dresden hatte zuvor auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dresden die Haftbefehle und die Durchsuchungsbeschlüsse erlassen. Bei den Durchsuchungen wurden umfangreiche Unterlagen und Speichermedien sichergestellt, die nun ausgewertet werden müssen.
“Weitere Einzelheiten können aufgrund der andauernden Ermittlungen derzeit nicht mitgeteilt werden”, erklärt LKA-Sprecher Tom Bernhardt. “Wir stehen diesen angeblichen Vorwürfen mehr als ratlos gegenüber”, erklärte Kewan Kadkhodai, Vorstandsmitglied der “Infinus”-Gruppe. “Aus unserer Sicht sind die Vorwürfe haltlos und durch nichts zu begründen.” Sein Unternehmen beabsichtige alles in seiner Macht stehende zu unternehmen, um gegenüber den zuständigen Behörden “schnell und unmissverständlich” die eine schnelle Aufklärung der Vorwürfe zu dringen.
“Dabei werden wir schon aus eigenem Interesse umfassend und ergebnisorientiert mit den diesbezüglichen Stellen zusammenarbeiten, damit wir sobald wie möglich wieder unsere normale Geschäftstätigkeit aufnehmen können”, so Kadkhodai.
Die Staatsanwaltschaft bittet indes potenziell geschädigte Anleger, von telefonischen Anfragen abzusehen und sich gegebenenfalls schriftlich an die Ermittlungsbehörde zu wenden. Bei der Großrazzia waren mehr als 400 Beamte im Einsatz.
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