Großes Aufsehen erregte der Spaziergang eines Elefanten am Freitag vergangener Woche in der Innenstadt. Hardy Weisheit, Direktor des Zirkus Afrika, hatte das Tier für einen Werbegag sozusagen Gassi geführt. Nun kam ans Licht: Dieser geschah ohne Genehmigung. Der Zirkus, welcher derzeit am Paunsdorf Center gastiert, hatte die Stadt nicht informiert. Nun droht ein Bußgeldverfahren.
Auf Anfrage teilt die Stadtverwaltung mit: “Es konnten im Vorfeld keine Sicherheitsplanungen und Genehmigungen durch die Stadt Leipzig vorgenommen werden, da keine Information an die Stadt Leipzig über diese Werbeaktion des Zirkus Afrika erfolgte.” Auf der Grundlage des Paragraphen 16 der Polizeiverordnung sind Tiere so zu halten und zu beaufsichtigen, dass niemand gefährdet wird. “In diesem Falle muss davon ausgegangen werden, dass die vorliegenden räumlichen Verhältnisse und die im Falle der Elefanten zweifellos vorhandenen Körperkräfte eine Gefährdung nicht absolut ausschließen lassen. Ein Antrag wäre nach derzeit vorliegenden Informationen abzuweisen. Auf Grund der fehlenden Informationen konnten also im Vorfeld weder Risiken geklärt noch Gefahren für den Menschen ausgeschlossen werden. Derzeit wird geprüft, ob ein Bußgeldverfahren eingeleitet werden muss. “
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Der Dickhäuter-Spaziergang am Bahnhof und in der Grimmaischen Straße löste bei Passanten gemischte Reaktionen aus, wie ein Beitrag von Leipzig Fernsehen dokumentiert. Eine Passantin sagte sinngemäß “Ich finde das nicht gut, der Elefant gehört doch nicht hierher.” Eine weitere Augenzeugin gibt zu bedenken, dass der Zirkusdirektor den Elefanten im Ernstfall nicht bändigen könne. Das bestätigt ein Gespräch mit Tobias Dornbusch von der European Elephant Group, welche sich gegen die Zirkushaltung von Elefanten wendet. Der Elefanten-Kenner gibt zu bedenken, dass die Tiere von Grund auf scheu und schwer einschätzbar sind. “Wenn sie sich irgendwo spiegeln, besteht die Gefahr, dass sie glauben einen anderen Elefanten zu sehen und dorthin laufen zu müssen”, so Dornbusch.
Der Zirkusdirektor hat also die Passanten in Gefahr gebracht indem er seinen Elefanten herumführte. Und dass er dies ohne Genehmigung tat, soll typisch für ihn sein. “Hardy Weisheit missachtet immer wieder geltendes Recht”, sagt Tierschützerin Petra Schneider aus Minden, die den Zirkusdirektor seit Jahren beobachtet. Sie sagt, Weisheit habe auf seiner Werbetour zudem gelogen: Er hatte seinen Dickhäuter als Bullen “Benjamin” vorgestellt, für den solche Spaziergänge durch Innenstädte Routine seien. “Es handelte sich nicht um einen Bullen, sondern um die Elefantenkuh Moja”, sagt Schneider. Der Zirkus Afrika habe gar keinen Bullen, sondern drei Kühe. Die vierte Kuh namens Gitana ist am achten Mai dieses Jahres in Norderstedt bei Hamburg beschlagnahmt worden. Wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Der Prozess gegen den Zirkus hat noch nicht begonnen.
Beitrag von Leipzig Fernsehen:
www.leipzig-fernsehen.de/Aktuell/Leipzig/Artikel/1318886/Folgen-der-Hitze-Elefant-in-Leipzig-gesichtet
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