In dem Leipziger Asylbewerberheim in der Torgauer Straße lag wochenlang unentdeckt eine Leiche. Dies berichtet das MDR-Magazin "Exakt" am Mittwoch. Dem Magazin liegen Dokumente vor, wonach der aus dem Libanon stammende Hashim Yasbek Anfang Mai dieses Jahres im Asylbewerberheim Schönefeld Ost verstorben war. Sein toter Körper wurde von Mitarbeitern der Betreiberfirma A&S Laval GmbH erst am 13. Juni aufgefunden.
Bewohner hatten mehrfach auf die starke Geruchsbildung und Fliegenschwärme im Haus hingewiesen. Die Todesursache ist noch nicht bekannt. “Der Fall tut mir entsetzlich leid. Aber er zeigt auf erschreckende Weise, dass es an Betreuung für Asylbewerber fehlt”, sagt Sachsens Ausländerbeauftragter Martin Gillo (CDU).
“Wir bedauern diesen Todesfall sehr”, betont Sozialamtsleiterin Martina Kador-Probst. “Derzeit prüfen wir, welche weiteren Maßnahmen zu treffen sind.” Gleichzeitig bittet sie um Verständnis: “So lange die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft noch nicht abgeschlossen sind, ist eine umfassende Bewertung des Todes aus Sicht der Stadt Leipzig nicht möglich.”
Das Heim in der Torgauer Straße 290 soll demnächst geschlossen werden. Die baulichen Zustände der Einrichtung gelten als katastrophal. Derzeit fehlt es aber noch an alternativen Standorten.
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