Obdachlose stellen für Neonazis ein Feindbild dar. Regelmäßig richten Kameraden aus sozialdarwinistischen Motiven ihre Gewalt gegen Menschen ohne festen Wohnsitz. Wiederholt kamen dabei Menschen zu Tode. Was passieren kann, wenn die selbsterklärten "Systemfeinde" selbst auf der Straße landen, zeigt ein Fall aus Oschatz (Nordsachsen).

Ein 30-Jähriger kam dort am Dienstag gleich vier Mal vom rechten Weg ab. Zunächst musste der Mann von Polizisten aus einem Obdachlosenheim verwiesen werden. Er hatte dort bereits Hausverbot.

Später ging der Kamerad in einem Supermarkt shoppen. Freilich ohne zu bezahlen. Bier, Schnaps, Duschgel und Wurst standen auf dem Einkaufszettel. Als ihn der Ladendetektiv auf frischer Tat ertappte, rastete er aus. Die herbeigerufenen Polizisten beleidigte er und skandierte verfassungsfeindliche Parolen.

Auf dem Revier setzte der Mann die Hass-Orgie fort. Wieder mussten sich die Beamten obszöne Gesten und demokratiefeindliche Äußerungen gefallen lassen. Gegen den Mann wird wegen Hausfriedensbruchs, Ladendiebstahls und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Insgesamt fertigten die Polizisten vier Anzeigen. Eine Tagesbestleistung, die ihm so schnell wohl kaum jemand nachmachen wird.

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