Zweiter Anlauf heute im Prozess um zwei mutmaßliche Vergewaltiger: Vladyslav B. und Daniel P. sind angeklagt, im April 2009 einer jungen Frau k.O.-Tropfen ins Getränk gemischt und sie vergewaltigt zu haben. An dem Abend in der Disco Schauhaus soll Vladyslav ihr einen Drink spendiert und die Tropfen hinein gegeben haben, ohne dass sie es sah.
Sein Kumpel Daniel soll davon gewusst haben. Später fuhren sie mit der jungen Frau zu Vladyslav nach Hause. In seiner Paunsdorfer Wohnung soll zuerst der Ukrainer versucht haben, die nun Willenlose zu vergewaltigen, ließ jedoch spontan ab. An seiner Stelle vollzog Daniel den Akt mit ihr.
Vladyslav ist zudem angeklagt, in drei weiteren Fällen ebenso verfahren und seine 15 und 16 Jahre alten Opfer vergewaltigt oder es zumindest versucht zu haben. Des weiteren soll er den Cousin eines seiner Opfer eingeschüchtert und dazu gebracht haben, ihm sein Iphone zu geben.
Das Verfahren wird vor dem Landgericht Leipzig zum zweiten Mal aufgerollt. Bereits im Sommer vergangenen Jahres war verhandelt, jedoch kein Urteil gesprochen worden. Weil kein Folgetermin gefunden werden konnte. Nun müssen alle Zeugen vermutlich erneut aussagen.
Gleich zu Beginn stellten die Verteidiger Axel Kaufmann und Stephan Bonnell einen Befangenheitsantrag gegen das Gericht. Bereits im vergangenen Jahr hätten die Richter verlauten lassen, Vladyslav drohe im Falle eines Schuldspruchs eine Strafe im oberen Rahmen dessen, was das Gesetz hergebe. Die Verteidiger sahen dadurch einen unzulässigen Druck ausgeübt, die Angeklagten zu einem Geständnis zu bringen. Zudem ist die Kammer nun mit drei Richtern besetzt, nicht mehr mit zwei. Dies ist üblich, wenn es um besonders schwere Verbrechen geht und diese Veränderung in der Kammerbesetzung sei ein weiteres Zeichen für die Voreingenommenheit der Richter. Das Gericht muss nun über diesen Antrag entscheiden.
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