Der Prozess gegen Lothar König beginnt am 19. März. Dies teilte am Montag die "Soligruppe JG-Stadtmitte" mit. Der Jenaer Jugendpfarrer muss sich an sechs Verhandlungstagen wegen schweren Landfriedensbruchs verantworten. Der Vorwurf klingt grotesk. König soll, so die Anklage, als der "Mann mit dem Lautsprecherwagen" verurteilt werden, da er mit dem Fahrzeug "anreißerische und rhythmische Musik", wie zum Beispiel die "Rolling Stones", zur Aufwiegelung der Massen abgespielt und damit angeblich zu Steinwürfen animiert haben soll.

Wohn- und Arbeitsräume des Seelsorgers waren am 10. August 2011 von sächsischen Beamten durchsucht worden. Sein Dienstwagen, ein Kleinbus, wurde beschlagnahmt.

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“Lothar König soll hier als bekannte Symbolfigur stellvertretend für jene kriminalisiert werden, die alljährlich im Februar nach Dresden kommen, um sich den hunderten bis tausenden Nazis dort in den Weg zu stellen”, so ein Sprecher der Soligruppe JG-Stadtmitte. “Die Dresdner Staatsanwaltschaft führt hier ein politisches Verfahren, um Nazigegnerinnen und Nazigegner abzuschrecken, mit dem Ziel dass in Dresden ‘endlich wieder Ruhe im Dorf’ einkehrt.” König lässt sich von dem Verfahren nicht abschrecken. Wie in den Vorjahren möchte er am Mittwoch nach Dresden fahren, um gegen den geplanten Neonazi-Aufmarsch zu demonstrieren.

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