Am 12. Oktober 2012 durchsuchte ein Großaufgebot der Polizei das alternative Wohnprojekt "Stö". Die Razzia geriet tagelang in die Schlagzeilen, weil Beamte einer Spezialeinheit ohne Vorwarnung durch den Garten einer Kita gestürmt waren. Ab Dienstag stehen zwei Bewohner vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern bewaffnetes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln vor.
Arwed W. (34) und Daniel R. (35) sollen ab Mai 2011 aus ihrer WG heraus mit Marihuana gedealt haben. Im größeren Stil. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten nicht nur rund 700 Gramm der verbotenen Substanz.
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Ihnen fielen mehrere Tresore auf, eine elektronische Feinwaage und ein Kamerasystem, das den Hauseingang überwachte. Das Skurrile: Die “Stö”-Bewohner legen so großen Wert auf ihre Privatsphäre, dass jeder Fremde, der sich mit einer Kamera in ihrem Straßenzug aufhält, schief beäugt wird. In den öffentlichen Bereichen des Wohn- und Kulturprojekts besteht striktes Fotoverbot.
Die Beamten spürten in der Drogen-WG ferner mehrere Waffen auf. “Gefunden wurden laut Anklage eine selbstgebaute Lantze, ein Federdruckgewehr und ein Wurfstern”, berichtet Gerichtssprecherin Christiane Fernstedt. Im Falle einer Verurteilung drohen den Beschuldigten mindestens fünf Jahre Haft.
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