Im Prozess um den Drogenfund im alternativen Wohnprojekt "Stö" hat das Landgericht Leipzig am Dienstag Telefonate der beiden Angeklagten vorspielen lassen. Arwed W. (36) und Daniel R. (37) sollen im großen Stil mit Marihuana gedealt haben. Die Aufzeichnungen beweisen: Im Hanf-Business geht's mitunter ruppig zu.
“Entweder du regelst deine Sache mit Arwed oder du bist tot, du Affe”, schnauzte beispielsweise Daniel R. einen Gesprächspartner an. Und schob hinterher: “Das war eine freundliche Ansage.” Man mag sich gar nicht ausmalen, wie eine unfreundliche Drohung der “Stö”-Dealer aussieht.
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Das Duo hatte bereits zu Prozessauftakt gestanden, in der Stockartstraße 3/5 eine Verkaufswohnung eingerichtet zu haben. Mit Tresoren, Elektro-Waage und Überwachungskameras. Als die Polizei das Haus am 10. Oktober 2012 stürmte, fanden die Beamten dort neben 700 Gramm Drogen ein Luftgewehr, einen Wurfstern und eine selbstgebaute Lanze. Er habe Ratten bekämpfen wollen, ließ W. über seinen Verteidiger ausrichten.
Daniel R. gab zu Protokoll, von den Waffen nichts gewusst zu haben. Er habe im Raum lediglich eine Gaspistole in die Finger bekommen. Ohne zu wissen, worum es sich bei dem Schießeisen tatsächlich gehandelt habe. “Ich habe gedacht, das ist ein Spielzeug”, sagte er am 9. Oktober einer Bekannten am Telefon. Einen Tag vor der Razzia. Weil Daniel R. vergangenen Herbst nicht mehr in der “Stö” gewohnt hat, darf er auf eine Bewährungsstrafe hoffen. Obwohl er der mutmaßliche Drahtzieher gewesen sein soll. Denn unbewaffneter Drogenhandel wird deutlich milder bestraft.
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