Seit Mittwoch muss sich Roy H. (21) vor dem Landgericht Leipzig verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann Totschlag vor. Der Eilenburger soll am Rande einer Privatparty im Streit einen Gast (19) erstochen haben. Am 3. November 2011 feierte H. mit Freunden ausgelassen in seiner Wohnung. Die feuchtfröhliche Party geriet außer Kontrolle. Trauriger Höhepunkt: Gegen 1:30 Uhr verwies der Gastgeber Rocco K. der Wohnung, nachdem dieser sein Bett beschädigt hatte.
Es kam zum Streit, an dessen Ende H. seinem aggressiven Opfer ein Küchenmesser in den Brustkorb rammte.
Der Geschädigte bemerkte die schwere Verletzung nicht sofort, schlug sogar noch mehrmals auf seinen Peiniger ein. Dann sackte der junge Mann auf dem Treppenabsatz zusammen. Kurze Zeit später war er tot. “Der Angeklagte nahm den Tod des Opfers zumindest billigend in Kauf”, erklärte Staatsanwältin Tanja Lötschert. Roy H. übte sich am Mittwoch in taktischer Bescheidenheit. “Wir machen zurzeit keine Angaben”, gab Verteidiger Stephan Bonell zu Protokoll.
Sollte die Kammer Roy H. schuldig sprechen, drohen ihm bis zu 10 Jahren Jugendstrafe. Falls das Gericht Erwachsenenstrafrecht anwenden sollte, wären sogar bis zu 15 Jahren Haft möglich. Der Prozess wird fortgesetzt.
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