Die Fans des VFC Plauen haben den 15. April 2011 nicht in guter Erinnerung. Nicht nur, weil ihr Team gegen RB Leipzig 0:1 verlor. Nach Anpfiff der 2. Halbzeit lieferten sich Plauener Anhänger mit Ordnern eine Schlägerei. Seit Montag muss sich ein Beteiligter vor dem Amtsgericht Leipzig verantworten. Security-Mann Lars R. soll eine VFC-Anhängerin zu Boden gestoßen und mehrfach auf die junge Frau eingetreten haben.
Melanie S. erlitt in der Nierengegend mehrere Hämatome. Schmerzen und Besuch in der Notaufnahme inklusive.
Der Angeklagte widersprach dieser Darstellung: “In der Halbzeitpause kam es zu massiven Übergriffen durch Plauener Fans.” Die VFC-Supporter hatten sich ohnehin nicht als faire Sportsleute gezeigt. Provokant hängten sie erbeutete RB-Utensilien über die Brüstung des Gästeblocks. “Wie zerstört man einen Schal?”, möchte Verteidiger Ingo Stolzenburg vom Plauener Ultra Christian F. (18) wissen. “Man zündet ihn an.”
Das sollten die Ordner verhindern. Ist schließlich nicht erlaubt. Also kreisten die Wachmänner die wenigen Plauener erst ein. Sodann beschlagnahmten sie deren Beute. Freilich nicht, ohne auf Widerstand zu stoßen. Ein Video dokumentiert die Handgreiflichkeiten. Lars R. war unter den Securities. Das streitet er nicht ab. Aber hat er sich in Ausübung seines Jobs strafbar gemacht?
Das Video zeigt nach Meinung Stolzenburgs, wie sein Mandant der Geschädigten wieder auf die Beine hilft. Und wie er ihr beim Suchen einer Brille hilft. Spricht beides zu seinen Gunsten. Melanie S. benannte gegenüber den Behörden 9 Wachleute als mutmaßliche Angreifer. Manche waren allerdings gar nicht im Stadion. Obendrein widerspricht Augenzeuge Christian F. in mehreren Punkten seiner Aussage gegenüber der Polizei.
“Das ist eine Frechheit, was die Zeugen da gemacht haben”, findet Stolzenburg. “Die haben ganz bewusst das Ding initiiert, um nicht selber Anzeigen zu kriegen.” Der Prozess wird fortgesetzt.
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