Riccardo S. (41) ist kein Mann großer Worte. Am 23. April 2011 schlug der Lok-Anhänger beim Osterfeuer in Lützschena einen 22-jährigen Chemie-Fan zu Boden. Der erstattete Anzeige wegen Körperverletzung. Die unfaire Aktion bescherte dem bulligen Angreifer mehr als eine Rote Karte. Die Staatsanwaltschaft erließ zunächst einen Strafbefehl.
Gegen die Höhe der Tagessätze legte S., der als ein Urgestein der Leipziger Neonazi-Szene gilt, Widerspruch ein. Grund: Der selbstständige Hausmeister verdient weniger als die Behörde angenommen hatte. Richterin Bettina Zander ließ Milde walten. Ihr Urteil: 120 Tagessätze à 15 Euro.
Neulich im Landgericht: Nach Fußball-Randale verurteilt
Unter dem Motto “Eine sichere Zukunft für unsere Kinder” …
Neulich im Amtsgericht: Riccardo S. zwischen Straßenschlacht und Hitlerkult
Unter dem Motto “Eine sichere Zukunft für unsere Kinder” …
Riccardo S. war am Montag mitnichten das erste Mal bei der Justiz zu Gast. Demnächst darf er sich wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung am Überfall auf Fans des Roten Stern in Brandis 2009 verantworten. Im Februar setzte das Amtsgericht Grimma aus Termingründen einen ersten Prozess gegen ihn aus, weil er sich nicht geständig zeigte. Sollte er bei dieser Linie bleiben, droht ihm eine Haftstrafe. Gut möglich, dass er dann den Gefängnishof kehren darf.
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