Die Ermittlungen gegen die Zwickauer Rechtsterroristen kommen offenbar voran. Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt durchsuchten heute vier Wohnungen in Sachsen, außerdem zwei in Thüringen sowie eine in Baden-Württemberg. In Sachsen durchkämmten die Ermittler zudem zwei Geschäfte.

Nach Informationen von “Spiegel Online” soll die Razzia in mehreren Ortschaften nahe Chemnitz, Dresden, Jena und im Erzgebirge stattgefunden haben. An den Durchsuchungen waren etwa 110 Polizeibeamte aus den Reihen des Bundeskriminalamts sowie aus Sachsen, Thüringen und Baden-Württemberg beteiligt. Ziel der Maßnahmen war es, weitere Erkenntnisse über das Unterstützerumfeld der “NSU” und der Herkunft ihrer Waffen zu gewinnen.

Die Durchsuchungen richteten sich gegen vier mutmaßliche Unterstützer der Gruppe “Nationalsozialistischer Untergrund” (NSU). Nach den bisherigen Ermittlungen setzte sich die Zelle aus Uwe Bönhardt, Uwe Mundlos sowie Beate Zschäpe zusammen. Die beiden Männer begingen am 4. November 2011 Selbstmord. Zschäpe sitzt in Untersuchungshaft.

Die Gruppierung soll für die Mordserie an neun Mitbürgern türkischer und griechischer Herkunft der Jahre 2000 bis 2006, den Mordanschlag auf zwei Polizisten in Heilbronn vom 25. April 2007 sowie die Sprengsatzanschläge vom 19. Januar 2001 und vom 9. Juni 2004 in Köln verantwortlich sein. Zudem überfielen die Terroristen mehrere Banken.

Die heutige Maßnahme richtete sich gegen vier Beschuldigte aus Sachsen. Sie sollen Sprengstoff und Schusswaffen für die “NSU” organisiert haben. Zwei der Verdächtigen sollen bis 1998 Kontakte zu der Gruppe gepflegt haben. Einer der vier soll demnach aus dem Umfeld des ehemaligen NPD-Funktionärs und mutmaßlichen NSU-Unterstützers Ralf Wohlleben stammen und 2002 oder 2003 eine Pumpgun für die Zwickauer Zelle beschafft haben. Die Identität der Verdächtigen ist noch nicht bekannt.

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