„Viele Dinge sind unter Boris‘ Würde. Zum Beispiel Mitleid. Oder Cornichons.“ Nene ist Anfang zwanzig und Bademeisterin im städtischen Schwimmbad. Boris hat Puma-Augen, ist arbeitslos und war an Kinderlähmung erkrankt. Er kapituliert vor ihrer Direktheit und ihrem Lebenswillen, sie vor seinem Entschluss, sein Mädchen glücklich zu machen. „Nordstadt“ ist eine Liebesgeschichte mit ungewöhnlichen Figuren und ohne klassisches Happy End.
Was machen wir mit Menschen, die sich eigentlich nur ein Schwimmbrett leihen wollen, sich dabei aber in unser Herz zecken? Wie wichtig ist es wirklich, was andere über uns denken? Und wie viel Raum geben wir den Leuten, die uns psychisch und physisch verletzen?
„Nordstadt“ ist eine Geschichte über Armut. Über Arbeitslosigkeit. Über Klassismus. Eine Geschichte über Traumata aus der Kindheit, die es zu überwinden gilt. Über Scham und Stolz. Über die Blicke der anderen. Und Himbeereis.
Die Inszenierung erzählt die Geschichte von Nene und Boris. Mit dem eigenwilligen Humor und der direkten Sprache der Figuren. Mit Platz für leise Zwischentöne. Und Live-Musik.
Spiel: Patricia Franke & David Wolfrum
Regie: Johann Christoph Awe
Dramaturgie: Susa Wolfrum
Regieassistenz: Marthe Gappert
Regiehospitanz: Puschkin
Beratung Inklusion: Annika Jakobs
Die Inszenierung ist eine Kooperation der Cammerspiele Leipzig mit dem Neuen Schauspiel Leipzig.
Annika Büsings Debütroman „Nordstadt“, der dieser Bühnenfassung zugrunde liegt, ist 2022 im Steidl Verlag erschienen.
„Nordstadt“, ein Roman von Annika Büsing in einer Bühnenfassung von Susa Wolfrum und Johann Christoph Awe. Donnerstag, 7. November, bis Samstag, 9. November, jeweils 20 Uhr in den Cammerspielen Leipzig (Kochstraße 132, 04277 Leipzig).
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