Lehmann und Wenzel pur. Das Figurentheaterduo knüpft nach über zehn Jahren an eine ihrer ersten Produktionen „Der Freischütz“ an und widmet sich wiederum einem musikalischen Kulturgut. „WANTED Eurydike“ orientiert sich an Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“, wird hier aber als Westernversion erzählt. Musikalisch und natürlich mit einer Schar an Figuren und Objekten zelebrieren die beiden sich durch die Parodie einer Ehe, gesellschaftlicher Doppelmoral und die Abgründe des Paares Orpheus und Eurydike.

Auf ihre sehr eigene Art, anarchisch und lustvoll, wird der Untergang ein Fest! „WANTED Eurydike“ entsteht gemeinsam mit dem französischen Regisseur Samuel Beck, als erste gemeinsame Zusammenarbeit.

Und das passiert …

Bretterboden, trommelnder Hufschlag, Nebelschwaden. Eine einsame Melodie so schön, dass auf wüstem Boden Blumen sprießen. Orpheus und Eurydike verlieben sich. Hochzeit, Alltag, Langeweile. Im Ehetrott amüsieren sie sich anderweitig. Orpheus spielt seine Musik für die Nymphen, Eurydike kann seine ach so zauberhaften Melodien nicht mehr ausstehen und trifft sich mit dem Schäfer von Nebenan.

Doch ist der Schäfer wirklich der, für wen er sich ausgibt? – Nein! Und damit beginnt’s! Auf in den Olymp, und mit Hufgetrappel hinab in die Unterwelt. Eurydike trifft die Entscheidung, sich auf ein Wagnis einzulassen und folgt dem Gott der Unterwelt. Und Orpheus? Die öffentliche Meinung verdirbt ihm seine Freude Witwer zu sein gewaltig und er macht sich auf den Weg Eurydike wiederzuholen.

Lehmannn und Wenzel: WANTED Eurydike. Foto: Dana Ersing
Lehmannn und Wenzel: WANTED Eurydike. Foto: Dana Ersing

Doch Halt, auch Jupiter, der Gott aller Götter will sie haben.

Lehmann und Wenzel

Lehmann und Wenzel stehen nun zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder als Duo auf der Bühne. Anknüpfend an ihr erstes gemeinsames Bühnenstück, in dem die Geliebte zum Schluss stirbt, machen sie sich jetzt auf in die Unterwelt, um die Verlorene wieder zurückzuholen.

Frei nach Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ und zahlreichen Adaptionen von 1850 bis heute spielen sie Band. Sie beladen sich mit Westerngitarre, Trommel, Rasseln und Löffeln und spielen nicht nur die Hits aus der Operette.

Samira Wenzel und Stefan Wenzel studierten Figurentheater an der Musikhochschule Stuttgart. 2012 gründeten sie das Figurentheaterduo „Lehmann und Wenzel“ und entwickeln seitdem eigene Stücke, mit denen sie international gastieren. Auf der Bühne stehen sie oft zu zweit, sind aber auch solistisch und in Kombinationen mit verschiedenen Künstler/-innen zu sehen. Zu den eigenen Stückentwicklungen kommen Regiearbeiten, Ausstattungen, ausgewählte Workshops und installative Formate.

Samuel Beck ist Puppenspieler, unterrichtet das Handpuppenspiel am Théâtre aux Mains Nues (Paris, Frankreich). 2011 absolvierte er die l’École Supérieure Nationale des Arts de la Marionnette in Charleville Mézières. 2012 kreierte er seine erste Solo-Show: Le Grand Guignol, die u.a. für Belgien und Deutschland adaptiert wurde. Nach drei Jahren in Deutschland, wo er als Dozent an der HMDK in Stuttgart unterrichtete, kehrte er zurück nach Frankreich. Seit 2016 ist er aktives Mitglied der Kompanie „Projet D“.

Premiere für „WANTED Eurydike“ ist am Donnerstag, dem 28. November, 20 Uhr im Figurentheaterzentrum Westflügel Leipzig.

Weitere Aufführungen: Freitag, 29. November, 20 Uhr und Samstag, 30. November, 20 Uhr

Karten: 20,- / 15,- / 10,- Euro, Onlinekartenkauf über www.westfluegel.de

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