Eines der großen Werke des 20. Jahrhunderts kehrt nach nahezu sechzig Jahren endlich wieder auf die große Bühne der Oper Leipzig zurück: „Lady Macbeth von Mzensk“ von Dmitri Schostakowitsch feiert am 25. Mai Premiere. Im Mittelpunkt: die junge Katerina. Sie ist reich, aber einsam, eingesperrt in einer erbarmungslos kalten Welt, die von Männern dominiert und von einem Polizeiapparat kontrolliert wird.
Der Draufgänger Sergej scheint ihr den Ausweg in die Freiheit zu bieten. Dafür schrecken die beiden selbst vor kaltblütigem Mord nicht zurück …
Die 1934 in Leningrad uraufgeführte und umjubelte Oper sollte die hoffnungsvolle Karriere des damals 24-jährigen Dmitri Schostakowitsch weiter befeuern. Doch ein Vorstellungsbesuch Stalins reichte – Schostakowitsch musste fortan in beklemmender Angst leben und komponieren. Die letzte Produktion dieses Meisterwerks in Leipzig war gleichzeitig die DDR-Erstaufführung, in einer vom Komponisten später geänderten Fassung, die er politisch unverdächtiger „Katerina Ismailowa“ betitelt hatte.
Inszeniert hat sie 1965 der damalige Operndirektor Joachim Herz (1924–2010), dessen Geburtstag sich 2024 zum 100. Mal jährt. Ihm zu Ehren eröffnet zur Premiere in Kooperation mit Studierenden der Universität Leipzig eine Ausstellung im Garderobenfoyer des Opernhauses: „Die sinnvollsten Jahre meines Lebens – Joachim Herz und die Oper Leipzig“.
Lady Macbeth von Mzensk
Wie weit darf ein Mensch gehen, um sich aus schrecklichen Verhältnissen zu befreien? Die junge Katerina, reich verheiratet und dennoch einsam, eingesperrt in einer erbarmungslos kalten Welt, die von Männern dominiert und von einem Polizeiapparat kontrolliert wird, sehnt sich nach mehr. Ihre Lebenslust muss sie wegen ihres tyrannischen Schwiegervaters verstecken und ihr Liebesverlangen unterdrücken, denn ihr Ehemann ist impotent und distanziert.
Als dieser verreist und der Draufgänger Sergej auf dem Hof zu arbeiten beginnt, scheint sie einen Ausweg aus dieser farblosen Ereignislosigkeit gefunden zu haben. Doch am Ende sind vier Menschen tot, darunter eine Mörderin.
Die 1934 in Leningrad uraufgeführte und umjubelte Oper sollte die hoffnungsvolle Karriere des damals 24-jährigen Dmitri Schostakowitsch weiter befeuern. Doch ein Vorstellungsbesuch Stalins reichte, um im gefeierten Star einen potenziellen Feind des Regimes zu vermuten. Schostakowitsch musste fortan in beklemmender Angst leben und komponieren.
Doch wo Worte verboten sind, brodelt, zischt und lauert seine musikalische Welt, um bei der nächsten Berührung zu explodieren. Die Oper ist in Leipzig zum ersten Mal in der Originalversion (und Originaltitel zu sehen) – trotzdem keine Leipziger Erstaufführung, da sie bereits konzertant aufgeführt wurde. Die Inszenierung von Joachim Herz 1965 an der Oper Leipzig war die vom Komponisten bearbeitete Fassung mit dem Titel „Katerina Ismailowa“.
Im Rahmen des Schostakowitsch-Festivals 2025 wird übrigens Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons sein Debut an der Oper Leipzig geben und „Lady Macbeth von Mzensk“ dirigieren.
Lady Macbeth von Mzensk. Oper in vier Akten und neun Bildern. Libretto von Alexander G. Preis und vom Komponisten nach der gleichnamigen Erzählung von Nikolaj S. Leskow. In russischer Sprache, mit deutschen Übertiteln.
Musikalische Leitung Christoph Gedschold
Inszenierung Francisco Negrin
Premieren-Matinée ist am Sonntag, dem 5. Mai, 11 Uhr im Opernhaus, Parkettfoyer
Eine Kostprobe gibt es am Dienstag, dem 14. Mai, um 18.30 Uhr im Opernhaus, Konzertfoyer
Premiere ist am Samstag, 25. Mai, um 19 Uhr im Opernhaus.
Weitere Vortstelungen gibt es am 29. Mai, 2., 5. und 8. Juni.
Alle Vorstellungen mit Einführung 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
Tickets: Die Kartenwünsche können online unter oper-leipzig.de erfüllt werden oder über den Besucherservice der Oper Leipzig Di. – Fr. 10 bis 18 Uhr, Sa. 12 bis 18 Uhr, sowohl an der Kasse im Opernhaus als auch telefonisch unter Tel. (0341) 12 61 261.
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